Marktanteil zu gering
Der französische Medienkonzern Vivendi schließt seinen deutschen Online-Videoanbieter Watchever zum Ende des Jahres. Ein entsprechender Bericht der französischen Wirtschaftszeitung »Les Échos« wurde der dpa am Freitag aus informierten Kreisen bestätigt. Betroffen seien etwas weniger als 20 Mitarbeiter in Berlin, die Sozialpartner seien bereits informiert. Der Mutterkonzern wollte die Angaben nicht kommentieren.
Vivendi hatte Watchever 2013 gegründet, ein Streamingdienst wie die rivalisierenden Angebote Netflix oder Maxdome. Es hieß nun weiter, dass die Technologie von Watchever für andere Angebote genutzt werden solle. Watchever konnte in Deutschland laut Branchenexperten nur geringe Marktanteile generieren. Zu den starken Rivalen gehört auch der OnlineHändler Amazon, bei dem ein Videostreaming-Angebot in den AboDienst Prime integriert ist. Vivendi hatte im April eine Allianz mit dem italienischen Mediasetkonzern von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi angekündigt, um eine gemeinsame Plattform zum weltweiten Vertrieb von TV-Inhalten zu schaffen. In französischen Medien war von einem »europäischen Netflix« die Rede.