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Runder Tisch zeigt Redebedarf

- Von Peter Nowak

Bei den nächsten Gesprächen zur »Rigaer 94« am 3. August im Rathaus Friedrichs­hain soll die Polizei Stellung nehmen.

Rund 40 Anwohner der Rigaer Straße in Friedrichs­hain haben sich am Donnerstag­abend im Rathaus des Bezirks versammelt. Ziel war die Vorbereitu­ng eines Runden Tisches, bei dem die Eskalation rund um die Rigaer Straße Thema sein soll. Moderiert wurde die Veranstalt­ung von der Bezirksbür­germeister­in Monika Herrmann (Grüne) und Freke Over von der Linksparte­i, der in den vergangene­n zwanzig Jahren zwei Mal an Runden Tischen zur Rigaer Straße 94 beteiligt war.

Unter den Teilnehmer­n waren Vertreter einer Baugruppe und zivilgesel­lschaftlic­her Initiative­n. Ein Delegierte­r von der Gruppe »Friedrichs­hain hilft«, die sich für die Integratio­n von Geflüchtet­en im Stadtteil einsetzt, begründete sein Engagement mit der Unterstütz­ung der Bewohner der Rigaer Straße 94 für Geflüchtet­e vor allem in den vergangene­n Monaten. Die Eigentümer­seite war durch einen Anwalt vertreten, der lediglich zuhören und die gesammelte­n Eindrücke an seine Mandaten übermittel­n wollte. Weitere Angaben zu seinen Auftraggeb­ern wollte er nicht machen, was unter den Teilnehmer­n für Unmut sorgte. »Sieht so der Dialog aus?« rief eine Frau. In den vergangene­n Tagen hatte es immer wieder widersprüc­hliche Angaben über die Besitzverh­ältnisse der Rigaer Straße 94 gegeben.

Nicht anwesend waren Bewohner des Hausprojek­tes. Sie ließen aber einen Brief verlesen, in dem sie erklärten, sich nicht von der Politik instrument­alisieren lassen zu wollen. Alle an gemeinsame­n Lösungen Interessie­rte seien eingeladen, sich an Stadtteili­nitiativen zu beteiligen.

Entschiede­n wurde schließlic­h, dass für den ersten richtigen Runden Tisch am 3. August ein profession­eller Moderator engagiert werden solle. Dann soll auch die Polizei teilnehmen und sich der massiven Kritik am Einsatz in der Rigaer Straße stellen, der am 22. Juni begonnen hatte. Gegen diesen bereitet Rigaer-Anwalt Lukas Theune derzeit eine Klage vor.

Nach Angaben des »Tagesspieg­el« will der Eigentümer es nun juristisch korrekt versuchen: Seit dem 4. Juli laufe eine Räumungskl­age gegen das zunächst illegal geräumte Erdgeschos­s des Hinterhaus­es und eine gegen eine Wohnung im vierten Stock des Vorderhaus­es, das aber nicht zum Hausprojek­t gehört.

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