Legale Wege ...
... für Flüchtlinge gibt es viele – theoretisch
Großstädter sind bekanntlich Menschen von Welt. Sie denken nicht nur in üppigeren Maßstäben, nicht wenige von ihnen engagieren sich auch für ein Miteinander von Menschen aller Kontinente und vieler Kulturen. Die »Refugees Welcome«-Bewegung speist sich zu einem Gutteil auch aus der eigenen Erfahrung vieler Stadtbewohner: Sie sind selbst einmal aus der märkischen Prärie, dem Schwabenländle oder Odenwald geflohen. Die Einzelschicksale junger Wissbegieriger und Bobos mittleren Alters werden jedoch lieber unter dem Fachbegriff »Zugezogen« subsumiert.
Während sie legal in die Metropolen der Möglichkeiten gelangen können, müssen Geflüchtete dafür lebensgefährliche Wege beschreiten. Mit Fähren, wie sie mehrmals täglich Nordafrika mit Italien oder türkische mit griechischen Inseln verbinden, können sie nicht reisen. Stattdessen schottet sich Europa mit der Aufrüstung seiner Grenzen und der sogenannten Grenzschutzagentur Frontex immer weiter ab. Die Kritik von Menschenrechtlern wird immer lauter, Aktivisten versuchen sich in praktischer Solidarität – etwa bei »NoBorder Camps«. Ein solches findet dieser Tage in der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki statt – um an den Grenzen der Festung Europa zu protestieren. »No border, no nation – stop deportation!« wird dabei einer ihrer Rufe lauten. Denn es geht ihnen nicht nur darum, jene in Europa willkommen zu heißen, die es irgendwie hierher schaffen, sondern das Menschenrecht auf Asyl und Bewegungsfreiheit für alle durchzusetzen – egal woher sie kommen.