Mein Skateboard ...
... ist wichtiger als Deutschland. Und viel spaßiger!
Diverse Studien belegen eine weitaus biodeutschere Zusammensetzung des Rollbrett- als etwa des Fußballvolks. Bekanntlich wurde der Skateboardrollen-Grundstoff Polyurethan vom Nazikonzern IG Farben erfunden. Nichtsdestotrotz hassen rassistische Dumpfbrüter kaum eine Leibesübung so sehr wie das Skateboardfahren – wie jeder weiß, der jemals mit Rollbrett auch für Rechtsdreher erreichbare Stadtlagen besuchte.
Vermutlich liegt das an der zeckenkompatiblen Kluft, an der einverleibten Geringschätzung für Verbotsschilder, am ausgesuchten Popmusikgeschmack dies- und jenseits von »Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland« (der Punkband Terrorgruppe), an der Hanf-Statt-Bier-Präferenz, an der ästhetischen Vorliebe für Graffiti und am exzessiven Gebrauch von Kettenanglizismen à la »Ollie-Darkslide-Shove-it-Revert! Rip it! Shredder!«
Empfehlenswert wäre es daher, die altmodische Minirampe auf dem Dach einzumotten und stattdessen den Platz vor dem Haus als Sportraum zu okkupieren. Dann böten sich – in Gestalt der überspringbaren Grünrabatte – nicht nur neue sportive Herausforderungen, sondern das raumgreifende Grundwesen der Rollbrettkultur würde en passant für eine Umwidmung eines nur scheinbar öden potenziellen Deppenaufmarschortes in einen jugendkulturellen Hotspot sorgen! Und Anwohner würden nichts mehr aus dem Fenster werfen, um sich gegen optisch-akustische Belästigung zu wehren – wie dann zumindest zu hoffen wäre.