Großprojekte ...
... können verhindert werden – manchmal
Ob gegen eine Hochgeschwindigkeitstrasse in Italien (NO TAV), einen Großflughafen in Frankreich (ZAD) oder die Naturzerstörung durch Goldminen in Rumänien (Rosia Montana) und Griechenland (Chalkidiki). An vielen Orten in Europa wehren sich Anwohner_innen und Aktivist_innen gegen unsinnige Großprojekte. Sie errichten Widerstandscamps, wohnen über Monate in Baumhäusern, zerstören von Zeit zu Zeit Baumaterial und organisieren Versammlungen. Konfliktreich sind diese Proteste nicht nur wegen der unausweichlichen Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht. Auch der Streit über angemessene Aktionsformen bestimmt immer wieder die Versammlungen, getreu dem Motto: Ob friedlich oder militant – wichtig ist der Widerstand. Konkret geht es zwar um die Verhinderung von Megaprojekten – wie bei Stuttgart21. Dahinter steht jedoch für viele Aktivist_innen der Kampf gegen Kapitalismus und für ein solidarisches Leben. Klar, dass die unterschiedlichen Vorstellungen über das richtige im falschen Leben oft weit auseinanderliegen. Aber es sagt ja auch niemand, der Weg zur Revolution sei einfach und bequem. Auch Berlin blickt auf eine Geschichte des Widerstandes gegen Großprojekte zurück: Die Autobahn durch Kreuzberg wurde zum Glück verhindert, der Potsdamer Platz dagegen ist heute nicht schöner als das 1988 für einige Wochen besetzte Kubat-Dreieck. Nur beim neuen Flughafen BER scheinen die Berliner sich zu denken: Der erledigt sich wahrscheinlich von alleine.