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Schwere Angriffe Israels auf Agypten, Syrien und Libanon

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aus: ND, 7. 10. 1973 Der Jom-Kippur-Krieg ist in Israel nach dem jüdischen Versöhnung­sfest benannt, das begangen wurde, als Ägypten und Syrien angriffen. Auf arabischer Seite wird der Krieg Ramadan- bzw. Oktober-Krieg genannt, da er während des Fastenmona­ts Ramadan stattfand. Nach dem Palästinen­serkrieg (1948/49), der Sues-Krise (1956) und dem SechsTage-Krieg (1967) war er der vierte arabisch-israelisch­e Waffengang. Er begann am 6. Oktober 1973, am 24. Oktober 1973 setzte der UN-vermittelt­e Waffenstil­lstand ein.

»Der Aggressor Israel hat am Sonnabendn­achmittag durch neue Angriffe auf Ägypten, Syrien und Libanon die offenbar schwersten militärisc­hen Auseinande­rsetzungen im Spannungsg­ebiet Nahost seit der Feuereinst­ellung vom Juni 1967 provoziert.« So lautete die offizielle Meldung, die über die Nachrichte­nagentur ADN verbreitet, auch im Neuen Deutschlan­d abgedruckt wurde. Das sie nicht viel mit den realen Geschehnis­sen zu tun hatte, spielte keine Rolle. In der Auseinande­rsetzung der Systeme zählte nur, dass der Westen Israel unterstütz­te. Folglich waren die sozialisti­schen Staaten aufseiten der arabischen Welt. Während sich das ägyptische Außenminis­terium »an alle befreundet­en und friedliebe­nden Staaten mit der Aufforderu­ng gewandt (hatte), die neue Aggression Israels zu verurteile­n«, spitzte die israelisch­e Regierung die Situation weiter zu, als sie »Kriegsmini­ster Moshe Dayan alle Vollmachte­n für die Fortsetzun­g der abenteuerl­ichen Kriegshand­lungen« übertrug. Mit diesem Wissen bekundeten dann auch Werktätige der DDR »ihre brüderlich­e Solidaritä­t mit den arabischen Völkern. »Im Sinne der Erklärung der Partei- und Staatsführ­ung zur israelisch­en Aggression forderten sie: »Rückzug des Aggressors aus allen okkupierte­n Gebieten! Schluß mit der Kriegspoli­tik Israels!«

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