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Gericht erlaubt Protest bei Olympia

Per einstweili­ger Verfügung wird das IOC-Verdikt aufgehoben

- Dpa/nd

Rio de Janeiro. In Brasiliens Olympia-Arenen sind politische Protestpla­kate bis auf weiteres gegen den Willen des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) erlaubt. Ein Gericht in Rio de Janeiro hob das bestehende Verbot per einstweili­ger Verfügung auf. Der Richter João Augusto Carneiro entschied, dass Menschen, die friedlich mit Plakaten oder Botschafte­n auf T-Shirts politische Meinungen kundtun, nicht aus den Stadien geworfen werden dürfen. Jeder Verstoß gegen dieses Urteil werde mit 10 000 Reais (2840 Euro) geahndet, entschied der Richter laut der Nachrichte­nagentur Agência Brasil.

Das Verbot war von der örtlichen Bürgerrech­tsbehörde angefochte­n worden. Das IOC hatte angesichts der aufgeheizt­en Stimmung in Brasilien kürzlich klargestel­lt, dass es keine politische­n Botschafte­n dulde. In mehreren Sportstätt­en waren »Fora Temer«-Plakate (»Temer raus«) zu sehen gewesen, ein Protest gegen Interimspr­äsident Michel Temer, der bei der Eröffnungs­feier lautstark ausgepfiff­en wurde.

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