Energieriese E.on steckt in Verlusten fest
Uniper geht an die Börse
Essen. Die bevorstehende Abspaltung und der Börsengang der Kraftwerkstochter Uniper drückt den Energieriesen E.on erneut tief in die roten Zahlen. Durch Wertberichtigungen unter anderem auf Kraftwerke und Gasspeicher von 3,8 Milliarden Euro summierte sich der Konzernfehlbetrag im ersten Halbjahr 2016 auf rund drei Milliarden Euro. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen mit.
Vorstandschef Johannes Teyssen zeigte sich unzufrieden mit diesem Ergebnis. Angesichts der milliardenschweren Korrekturen geht der Manager davon aus, dass E.on auch für das gesamte Geschäftsjahr 2016 Verluste schreiben wird. Es sei nicht auszuschließen, dass E.on nach dem erfolgten Börsengang von Uniper im September schon im dritten Quartal die Werte erneut anpassen muss, wenn ein Marktwert vorliegt. Derzeit steht die Tochterfirma, an der E.on künftig nur mit rund 46 Prozent beteiligt sein wird, noch mit rund 12 Milliarden Euro in den Büchern. Experten taxierten den tatsächlichen Wert deutlich niedriger.
Finanzchef Michael Sen sprach von einer »ordentlichen« Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr »in einem anhaltend schwierigen Umfeld«. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern – einschließlich der Beiträge aus den Nichtkerngeschäften – erhöhte sich um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, bei einem um 11 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro geschrumpften Umsatz.
Die seit drei Jahren anhaltende Verlustserie zehrt derweil das Eigenkapital weiter auf. In den ersten sechs Monaten schmolzen die Puffer um fast sieben Milliarden Euro auf nur noch rund 12,2 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote bei E.on verringerte sich um fünf Prozentpunkte auf nur noch zwölf Prozent.