Allergieauslöser nicht von Kindern fernhalten
Berlin. Um Kinder vor Nahrungsmittelallergien zu schützen, sollten Eltern potenzielle Auslöser wie Eier, Nüsse oder Fisch von ihrem Nachwuchs in den ersten Jahren nicht fernhalten. Neue Studien weisen darauf hin, dass die lange Zeit propagierte Vermeidungsstrategie das Risiko für Allergien sogar erhöht, wie das Gesundheitsmagazin »Apotheken Umschau« schreibt. Umgekehrt soll sich die Allergieneigung verringern, wenn die betreffende Kost im ersten Lebensjahr zugefüttert wird. »Die Hinweise erhärten sich, dass früher Kontakt mit Nahrungsmittel-Allergenen nützt«, sagt Professor Thomas Werfel von der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die deutsche Leitlinie zur Allergie-Prävention empfiehlt seit 2014: In den ersten vier Lebensmonaten sollten Mütter möglichst stillen, ab dem fünften Monat mit Beikost beginnen – ohne dabei auf typische Allergie-Auslöser zu verzichten. »Vielleicht können wir in künftigen Empfehlungen offensiver werden und aus allergologischer Sicht eine frühere Beikost-Einführung empfehlen«, so Werfel, der Koautor der Leitlinie ist. Wer eine Nahrungsmittelallergie hat, sollte die Lebensmittel aber meiden.