»It’s the economy, stupid!«
»It’s the economy, stupid!« Mit diesem Wahlkampfslogan zog Bill Clinton vor über zwei Jahrzehnten ins Weiße Haus ein. Natürlich ist auch seine Frau Hillary kein Dummkopf und weiß, dass man ohne ein überzeugendes Wirtschaftsprogramm kaum die Präsidentschaft gewinnen kann. Ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump, der so gern mit seinen Erfahrungen und Erfolgen als Unternehmer prahlt, hat Anfang der Woche vorgelegt. Die Demokratin konterte mit einer wirtschaftspolitischen Grundsatzrede. Ihre Kernbotschaften hatte sie schon zuvor formuliert – und sich dabei deutlich von Trump abgesetzt, obwohl auch sie zuerst die sogenannte Mittelklasse im Blick hat.
Aber während der Immobilienmogul vor allem ein ähnlich milliardenschweres Beraterteam und großspurige Worthülsen präsentierte, kündigt Clinton ein weitreichendes Investitionsprogramm für Straßen, Brücken, Tunnel, Flughäfen und statt Trumps propagierter Rückkehr zur Kohle viel Geld für erneuerbare Energien an. Allerdings muss auch sie noch genauer erklären, woher das kommen soll. Zehn Millionen neue Jobs sollen entstehen. Und den 15-Dollar-Mindestlohn, den Clinton verspricht, hätten Beschäftigte in Deutschland gern. Solche Punkte sind dem Druck des linken Parteiflügels und damit dem Erfolg ihres innerparteilichen Konkurrenten Bernie Sanders zu verdanken, der an diesem Programm gleichsam mitgeschrieben hat.