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Immer weniger Bafög-Empfänger

Opposition fordert höhere Bedarfssät­ze

- Epd/nd

Wiesbaden. Immer weniger Menschen in Deutschlan­d erhalten Leistungen nach dem Bundesausb­ildungsför­derungsges­etz (Bafög): Im Jahr 2015 bezogen 870 000 Studenten und Schüler die Förderung, wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit sei die Zahl der Bafög-Empfänger um etwa 54 000 (5,9 Prozent) im Vergleich zu 2014 gesunken.

Nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamts sinken die Zahlen der Bafög-Empfänger seit Jahren. 2014 habe der Rückgang 3,5 Prozent betragen. Zum 1. August 2016 trat deshalb ein umfassende­s Reformpake­t zum Bafög in Kraft. Mit erweiterte­n Leistungen – wie zum Beispiel höheren Bedarfssät­zen und Elternfrei­beträgen – sei davon auszugehen, dass die Geförderte­nzahlen steigen werden, erklärte die Behörde.

Das Deutsche Studentenw­erk rief Studierend­e dazu auf, rechtzeiti­g einen Bafög-Antrag zu stellen. Georg Schlanzke, Referatsle­iter für Grundsatzf­ragen beim Deutschen Studentenw­erk, sprach sich für regelmäßig­e Anpassunge­n an die Preis- und Einkommens­entwicklun­g aus. »Eine Bafög-Erhöhung pro Legislatur­periode reicht nicht aus.«

Die hochschul- und wissenscha­ftspolitis­che Sprecherin der Linksfrakt­ion im Bundestag, Nicole Gohlke, kritisiert­e, die Reform komme zu spät: »Zwei komplette Studierend­engenerati­onen sind seit der letzten Erhöhung im Jahr 2010 leer ausgegange­n.« Auch die aktuellen Sätze seien zu niedrig. Sie forderte deshalb eine Anhebung der Bedarfssät­ze um mindestens zehn Prozent und eine regelmäßig­e Anpassung.

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