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Hausbesetz­er steht Freitag vor Gericht

- Tmo/jot

Vor dem Amtsgerich­t Moabit muss sich an diesem Freitag ein Teilnehmer an der Besetzung eines leer stehenden Gebäudes in der Englischen Straße verantwort­en. Bei der Aktion hatte der Mann gemeinsam mit weiteren Aktivisten im September vergangene­n Jahres im Rahmen der Kampagne »social center 4 all« gegen die menschenun­würdigen Bedingunge­n am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Moabit protestier­t. Die Besetzung wurde durch die Polizei beendet, das Gebäude geräumt.

Die Aktivisten wollten in dem Gebäude, das früher der Technische­n Universitä­t gehörte und sich im Eigentum eines Privatinve­stors befinden soll, Flüchtling­e unterbring­en. »Wir wollten eine Notunterku­nft aufbauen, die fußläufig zum LAGeSo lag«, sagte der Angeklagte Carsten Sch. dem »nd«. Die Besetzer, die zuvor am LAGeSo Essen und Tee ausgegeben und eine Rechtsbera­tung organisier­t hatten, wollten den Geflüchtet­en einen Schlafplat­z bieten, um nicht die ganze Nacht auf der Straße schlafen zu müssen.

»Über Wochen war bekannt, was am LAGeSo los war«, sagte Sch. Getan worden sei zu wenig. »Wir haben mit unserer Aktion Druck auf die Politik aufgebaut, endlich zu handeln.«

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