2016 war Boomjahr der Beschäftigung
Erstmals seit der Wende war im Mai in Berlin die Arbeitslosenquote einstellig geworden – und das änderte sich auch nicht mehr. Das neue Jahr beginnt ebenfalls mit guten Vorzeichen. Nach einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit 2016 ist die Bundesagentur für Arbeit auch im neuen Jahr optimistisch. »Bei anhaltend guter Konjunktur ist der Ausblick für 2017 insgesamt positiv«, teilte Bernd Becking, Chef der Regionaldirektion BerlinBrandenburg, am Dienstag mit. In Berlin und Brandenburg seien 46 000 Stellen frei. »Das neue Jahr bietet somit für viele gute Chancen, in Arbeit zu kommen.«
Erstmals seit zehn Jahren ist die Arbeitslosigkeit im Dezember nicht deutlich gestiegen. Zwar waren 172 604 Männer und Frauen arbeitsuchend gemeldet, 1730 mehr als im November. Das waren aber 11 663 weniger als ein Jahr zuvor. Die Quote verharrte bei 9,2 Prozent und lag damit 0,9 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. Bundesweit lag die Arbeitslosenquote im Dezember bei 5,8 Prozent. Berlin liegt im Ländervergleich auf dem 14. Platz vor Bremen und MecklenburgVorpommern. Die Arbeitslosigkeit in der Hauptstadt ist jedoch so gering wie seit dem Mauerfall nicht. Mit 9,8 Prozent blieb die Quote auch im Jahresdurchschnitt unter der Zehn-Prozent-Marke.
Neben den als arbeitslos registrierten Männern und Frauen sind jedoch weiter Zehntausende Berliner ohne Job, darunter ältere Langzeitarbeitslose, die nicht mitgezählt werden, Teilnehmer von Fort- und Weiterbildungen, Flüchtlinge in Sprachkursen und Menschen, die sich nicht arbeitssuchend melden. Die Agentur ging für Dezember von insgesamt gut 73 000 Betroffenen aus. Rechnet man diese Personen mit ein, liegt die Arbeitslosenquote bei knapp 14 Prozent.