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Kopfgeldjä­ger genießen keinen guten Ruf, gelten sie doch als grobschläc­htig und wenig rücksichts­voll. Zu ihrer Verteidigu­ng sei gesagt, dass sie traditione­ll auf der Suche nach seltenen Vögeln sind, die keinen Deut besser sind. Im Übrigen dürfen unschöne Charaktere­igenschaft­en kein Grund sein, ihnen das Menschenre­cht auf Beschäftig­ung, angemessen­e Arbeitsbed­ingungen und existenzsi­chernde Entlohnung zu verwehren. Um so skandalöse­r, dass die Branche fast überall in die Illegalitä­t verbannt wurde und sich keine Gewerkscha­ft um Ausbildung, Arbeitsplä­tze und Mindestloh­n der Kopfgeldjä­ger schert. Auch ein aktuelles, auf den ersten Blick lukratives Jobangebot auf Neuseeland­s Südinsel – »Gesucht. Am liebsten lebendig«, Belohnung 5000 Neuseeland-Dollar (3400 Euro) – erweist sich bei näherem Betrachten als reiner Hohn: Der gesuchte Kokako wurde zuletzt vor 50 Jahren gesehen. Dessen Ruf war allerdings unbescholt­en und in etwa so: »ti-e-ke-ke-ke-ke«.

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