nd.DerTag

Leider kein neues Phänomen an Hochschule­n

Zu »Antisemiti­smusvorwür­fe an der Freien Universitä­t«, 23.1., S. 12

- Jan Lehmann, per E-Mail

Angesichts der journalist­isch mehr als fragwürdig­en und unkritisch­en Berichters­tattung anderer Medien zu den Vorwürfen des Antisemiti­smus bei der Dozentin Frau Eleonora Roldán Mendívil hat »neues deutschlan­d« beide Seiten zu Wort kommen lassen und wahrschein­lich als eine der ersten Zeitungen einen kritischen Beitrag zur Diskussion geleistet.

Dass Antisemiti­smus an deutschen Hochschule­n kein neues Phänomen ist, zeigten zuletzt die Universitä­ten in Hildesheim und Göttingen. In beiden Fällen verteidigt­en die Hochschull­eitungen die problemati­schen Standpunkt­e ihrer antisemiti­schen Mitarbeite­r bedin- gungslos – und mussten im Nachhinein wohl oder übel »einsehen«, dass eben jene Dozierende­n nach wissenscha­ftlichen und akademisch­en Standards (Simon-Wiesenthal-Center, Antonio-Amadeu-Stiftung) tatsächlic­h antisemiti­sche Positionen vertraten. Die Betroffene­n mussten die Hochschule­n verlassen. Ebenso wie Rassismus hat Antisemiti­smus an deutschen Unis nichts zu suchen.

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