Amateurtheater mit Sinn
Die Basis des Fußballs erwacht, und das ist gut so: Am Donnerstag, als die Deutsche Fußball Liga (DFL) in Frankfurt ihren jährlichen Umsatzrekord verkündete – 3,24 Milliarden Euro in der Bundesligasaison 2015/2016 –, trafen sich in Garching etwa 30 Vereinsvertreter, um eine Graswurzelbewegung zu gründen. Die Kampagne will erreichen, dass den Amateurvereinen ein paar Brosamen mehr zugeschanzt werden als jene fünf Millionen Euro, die die DFL jährlich an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zahlt.
Drei Dutzend Amateure machen nun Theater. Ihr Motto »Rettet die Amateurvereine!« ist zwar etwas dramatisch gewählt, schließlich ist bis heute kein Massensterben zu erkennen unter den mehr als 25 000 Vereinen, die dem Fußballdachverband angehören. Im Gegenteil, die Mitgliederzahl steigt und könnte schon 2017 die Sieben-Millionen-Marke übersteigen. Dennoch haben die Amateure Recht: Nicht nur angesichts der obszönen Fakten aus dem neuen Bundesligareport – mehr als eine Milliarde Euro geht beispielsweise allein für Gehälter und Spieler drauf. Die Protestierer pochen schlicht auf die Satzung des DFB, Paragraf 16b, Absatz 4. Die DFL, steht dort, sei verpflichtet, »einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des DFB zu leisten«. Auch Amateure können rechnen.