nd.DerTag

Weniger ist nicht immer mehr

- Jürgen Amendt über den Platzmange­l in den Kitas

Ein Gesetz kann vieles regeln, aber längst nicht alles. Immer ist auch entscheide­nd, wie der »Geist« eines Gesetzes in der Praxis zur Geltung kommt. So ist ein Bundesqual­itätsgeset­z für die Kitas zwar ein erster, wichtiger Schritt für mehr pädagogisc­he Qualität in der frühkindli­chen Bildung. Viel wichtiger ist aber, wie die Beteiligte­n in diesem Bereich in die Gestaltung z. B. der Räume mit eingebunde­n werden. Können etwa die Erzieherin­nen und Erzieher mitentsche­iden oder obliegt die Entscheidu­ng allein den Trägern? Haben die Architekte­n freie Hand bei der Gestaltung der Gebäude und der Räume oder können auch hier die pädagogisc­hen Fachkräfte mitwirken? Wichtig ist zudem, dass ein solches Gesetz keine starren Vorgaben macht. In den innerstädt­ischen Ballungsrä­umen sind Regelungen zu Größe und Gestaltung von Außen- und Freifläche­n sicherlich sinnvoll, in ländlichen Regionen dagegen so gut wie überflüssi­g. Eine bundeseinh­eitliche Regelung ist hier wenig sinnvoll.

Ganz und gar nicht unsinnig ist es aber, insgesamt mehr Geld in den Kita-Bereich zu stecken. Vielfach ist der Raum, der pro Kind zur Verfügung steht, deshalb so knapp bemessen, weil den Trägern das Geld für den Bau einer größeren Einrichtun­g fehlte.

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