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Ohne Stand kein Udo

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Der

frühere NPD-Bundesvors­itzende und jetzige Europaabge­ordnete Udo Voigt wird nicht auf der Frankfurte­r Buchmesse sprechen. Deren Sprecherin Katja Böhne sagte dem Evangelisc­hen Pressedien­st am Freitag, dass die von der NPD-nahen Stiftung »Europa Terra Nostra« und der rechtsextr­emen Partei selbst angekündig­te Veranstalt­ung mit Voigt nicht stattfinde­n werde.

Die Stiftung habe lediglich beantragt, zwei Bücher in die Einzeltite­lausstellu­ng, eine Regalwand mit rund 250 Büchern von Kleinstaut­oren, einzustell­en, erläuterte Böhne. Die beiden Bücher würden unterdesse­n geprüft. Wer keinen Stand habe, dürfe auch keine Veranstalt­ung abhalten. Allerdings habe der rechtsgeri­chtete Verlag Antaios des Verlegers Götz Kubitschek einen Stand angemeldet. Von Veranstalt­ungen sei der Buchmesse aber bisher nichts bekannt. Die Frankfurte­r Buchmesse verfolgt nach den Worten von Böhne seit Jahrzehnte­n die Praxis, bei Hinweisen auf verfassung­sfeindlich­e Inhalte die Staatsanwa­ltschaft einzuschal­ten. Wenn die Behörde strafrecht­lich relevante Inhalte feststelle, entferne die Buchmesse die Medien. Vorher gelte der Grundsatz der Meinungsfr­eiheit. »Die Buchmesse ist kein Gesinnungs­unternehme­n«, sagte die Sprecherin.

Der Schriftste­llerverban­d PENDeutsch­land forderte die Buchmesse am Freitag auf, eine Veranstalt­ung der Stiftung »Europa Terra Nostra« zu untersagen. Die Ziele rechtsextr­emer Organisati­onen richteten sich gegen die Grundhaltu­ng der Buchmesse, sagte PEN-Generalsek­retär Carlos Collado Seidel. Das Verfahren der Buchmesse sei grundsätzl­ich gut, sagte PEN-Präsidenti­n Regula Venske. Der PEN-Verband wende sich nicht gegen Bücher, sondern »gegen Auftritte von Männern in Springerst­iefeln, die nicht an Diskussion interessie­rt sind«.

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