Edith Windsor
20. 6. 1929 – 12. 9. 2017
Wenige haben so viel verändert, wie die »Mutter der amerikanischen Ehe für alle«. Der Fall der charismatischen LGBTI-Aktivistin sorgte 2013 für Furore und offenbarte die rechtliche Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare in den USA. Ihr Kampf vor Gericht für die Gleichstellung von homosexuellen und heterosexuellen Partnerschaften ebnete der Homoehe in den Vereinigten Staaten den Weg. Nachdem ihre Partnerin Thea Spyer 2009 starb, sollte Windsor 363 000 US-Dollar (303 500 Euro) Erbschaftsteuer zahlen – weitaus mehr, als für heterosexuelle Paare üblich gewesen wäre. Ihr juristischer Sieg über die Vereinigten Staaten führte 2013 dazu, dass der Defense of Marriage Act (DOMA), der es bis dato Schwulen und Lesben verwehrte zu heiraten, gekippt wurde. Was zunächst nur für ein paar Bundesstaaten galt, wurde 2015 durch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs überall in den Vereinigten Staaten erlaubt. Ihre letzte Ehefrau, Judith Kasen-Windsor, würdigte sie als »stahlharte Kämpferin für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit«. Der frühere US-Präsident Barack Obama sagte über die Tochter jüdisch-russischer Immigranten: »Wenige waren so klein von Statur, wie Edie Windsor – und wenige machten so einen großen Unterschied aus für Amerika.«