nd.DerTag

Nancy Dupree

3. 10. 1927 – 10. 9. 2017

- Ves

Wer erinnert sich nicht an die furchtbare Sprengung der beeindruck­enden Buddha-Statuen von Bamiyan durch die Taliban im März 2001? Gegen solch unverzeihl­iche Barbarei, für die Bewahrung von Weltkultur­erbe stritt Nancy Dupree zeitlebens.

Geboren im indischen Kerala, aufgewachs­en in Costa Rica und Mexiko, war die Tochter eines US-amerikanis­chen Entwicklun­gshelfers von Kindesbein­en an Weltbürger­in. Sie studierte Sinologie an der Columbia University, ihr Lebenswerk jedoch gedieh in Afghanista­n, wohin sie erstmals 1962 gelangte und wo sie den Anthropolo­gen und Archäologe­n Louis Dupree kennen und lieben lernte. In mehreren Ausgrabung­skampagnen barg das Paar wertvolle Artefakte. Die sowjetisch­e Interventi­on 1979 zwang die beiden, nach Pakistan zu übersiedel­n, wo sie humanitäre Hilfe leisteten. Vier Jahre nach der US-Interventi­on ins Land am Hindukusch kehrte Nancy Dupree zurück und gründete an der Kabuler Universitä­t eine Antikensam­mlung, die heute mehr als 100 000 Exponate umfasst. Ihr Leben vollendete sich im Land, das sie liebte, mit dem sie litt und das sie mit ihrer Arbeit reich beschenkte.

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Foto: dpa/Jalil Rezayee

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