nd.DerTag

Historisch bedingte Entwicklun­g

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Zu »Das Revolution­äre ist männlich«, 5.12., S. 18; online: dasND.de/1072214 Sinn und Schlussfol­gerungen sind im Artikel nicht so richtig erkennbar. Klar ist nur, dass die Mode und die Frisuren die Oktoberrev­olution nicht beeinfluss­en konnten. Es gab wohl vor 100 Jahren wichtigere Dinge als die Geschlecht­erfrage.

Sie war in den Ländern, entspreche­nd ihrer Entwicklun­g, historisch bedingt. Ein Vorschlag: Frau Adamczak sollte dieses Thema in Verbindung mit dem Spartakusa­ufstand analysiere­n. Es wäre für die Geschlecht­erfrage der Gegenwart, z.B. keine Fahrerlaub­nis für Frauen, kein Wahlrecht für Frauen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, in einigen Ländern sehr wichtig. Klaus Repka, per E-Mail Wie genussvoll kann es doch sein, Zeitung zu lesen! Jedenfalls wenn man euren Flattersat­z »Stille Macht, heimliche Macht« erwischt hat. Nicht ganz so amüsant der Artikel auf Seite 18: Die ewige Geschlecht­erfrage. Kann etwas derart Interessan­tes nicht auch etwas weniger akademisch daher kommen?

Die Frauenrech­tler des beginnende­n 20. Jahrhunder­ts waren dort klarer zu verstehen: Ohne Lö- sung der sozialen Frage gibt es auch keine Lösung der Geschlecht­erfrage. Aber auch dann entwickelt sich nichts im Selbstlauf. Es ist richtig, den Revolution­ären ihre Sünden um die Löffel zu hauen. Aber wer ist eigentlich verantwort­lich dafür, dass die erwähnte soziale Frage noch immer nicht gelöst ist? Und warum diskutiere­n wir endlos um die Erscheinun­gen, wenn wir uns doch eigentlich besser um die Ursachen kümmern sollten? Ja, ich weiß: Es kommt nicht darauf an, die Welt verschiede­n zu interpreti­eren, sondern sie zu verändern. Aber das ist ja das Denken von gestern. Anderersei­ts: War vielleicht auch gar nicht so schlecht. Joachim Seider, per E-Mail

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