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An Migration führt kein Weg vorbei

Martin Ling über die steigenden Überweisun­gen in den Süden

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Der Trend ist eindeutig: Die Geldüber weisungen vonMigrant­en steigen von Jahr zu Jahr. Laut Weltbank haben sie 2017 einen neuen Rekordwert erreicht: Demnach schickten Migranten weltweit 466 Milliarden Dollar an ihre Angehörige­n in ihren Herkunftsl­ändern. Das waren 8,5 Prozent mehr als 2016.

Seit vielen Jahren übertreffe­n dieRücküb erweisunge­n damit die offizielle­n Entwicklun­gshilfe leistungen, die sich bei zuletzt 160 Milliarden Dollar eingepende­lt haben. Kurzum: Der Entwicklun­gs beitrag derMigrant­en für die Länder des globalen Südens ist größer als der der reichen Geberlände­r des globalen Nordens.

UN-Generalsek­retär António Guterres hat vollkommen recht: »Migration ist ein positives globales Phänomen. Sie fördert Wirtschaft­swachstum, reduziert Ungleichhe­it, verbindet Gemeinscha­ften und hilft uns, mit der Herausford­erung des demografis­chen Wandels umzugehen.«

Positive Entwicklun­gs wirkungen aus derMig ration sind kein reiner Selbstläuf­er. Bisher ist Migration für die Länder des globalen Südens vor allem aus der Not geboren: Sie ist Resultat einer unfairen Welt wirtschaft­sordnung, die die Staaten des Südens im Großen und Ganzen zu Rohstoffli­eferanten degradiert,a munteren End eder Wert schöpfungs kette festschrei­bt und ihnen damit Entwicklun­gspf ade verbaut. Die UNO ist bei ihrem Vorhaben, über einen Globalen Pakt eine »TripleWin-Migration« zu verankern, von der Ziel- und Herkunftsl­änder ebenso wieMigrant­en profitiert­en, bis herüber Absichtser­klärungen nicht hinausgeko­mmen.

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