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CDU gewinnt zwei Landratswa­hlen

In vier Kreisen gibt es am 6. Mai Stichwahle­n, die aber am Quorum zu scheitern drohen

- Von Andreas Fritsche

Bei der Landratswa­hl in Spree-Neiße schaffte es Steffen Kubitzki (AfD) als Zweitplatz­ierter in die Stichwahl. Seine Chance gegen Harald Altekrüger (CDU) ist jedoch gering. Die CDU feiert Erfolge. Die SPD steckt in Schwierigk­eiten. Die LINKE schneidet im Rahmen ihrer derzeitige­n Möglichkei­ten ganz ordentlich ab. Den Freien Wählern gelingen Achtungser­folge. Die AfD kämpft sich wie erwartet in eine Stichwahl vor, wächst jedoch nicht über sich hinaus. Das sind – kurz zusammenge­fasst – die Resultate der sechs Landratswa­hlen vom Sonntag.

»Die Ergebnisse untermauer­n die Stellung der CDU als kommunal stärkste Kraft in Brandenbur­g«, freute sich CDU-Generalsek­retär Steeven Bretz. Für die Freien Wähler stellte deren Landesvors­itzender Péter Vida befriedigt fest, man habe »das landesweit gesteckt Ziel, im Durchschni­tt zweistelli­g zu werden, klar erreicht«. AfD-Landeschef Andreas Kalbitz jubelte, der Aufwärtstr­end seiner Partei setze sich ungebroche­n fort. Die AfD sei »aus der politische­n Landschaft Brandenbur­gs nicht mehr wegzudenke­n«.

Bei der Landratswa­hl in Oberspreew­ald-Lausitz landete der Landtagsab­geordnete Sven Schröder (AfD) mit 23,8 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Das nützt ihm aber nichts, weil der bisherige Landrat Siegurd Heinze (CDU) seinen Posten mit 52,1 Prozent verteidige­n konnte.

Mit 56,3 Prozent bereits durch ist auch der CDU-Landrat von Elbe-Elster. Vor acht Jahren hatte Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) die Direktwahl noch gegen die heutige Landtagsab­geordnete Iris Schülzke verloren, die zu den Freien Wählern gehörte, aber im Streit ausgetrete­n ist. Damals schaffte Schülzke nicht das vorgeschri­ebene Quorum – mindestens 15 Prozent aller Wahlberech­tigten müssen für den Sieger gestimmt haben, damit die Landratsdi­rektwahl durch die Bürger gilt. Darum war seinerzeit der Kreistag am Zug und kürte Heinrich-Jaschinski zum Landrat. Diesmal gewann der CDU-Politiker das Duell mit Schülzke und schaffte auch das Quorum.

Ein Problem werden dürfte das Quorum dagegen in zwei Wochen bei den Stichwahle­n in den Landkreise­n Barnim, Ostprignit­z-Ruppin und Uckermark. Dort lag die Wahlbeteil­igung jetzt schon in der ersten Wahlrunde nur zwischen 27 und 32 Prozent, und in der Stichwahl sinkt sie erfahrungs­gemäß noch. Darum darf sich die CDU-Kandidatin Karina Dörk trotz ihrer jetzt knapp 48 Prozent nicht einbilden, sie stehe kurz davor, am 6. Mai von den Bürgern zur Land- rätin der Uckermark gekürt zu werden. Auch in Spree-Neiße, wo die Wahlbeteil­igung immerhin bei 43 Prozent lag, könnte Landrat Harald Altekrüger (CDU) am Quorum scheitern. Auf den Fersen ist ihm mit 29 Prozent Steffen Kubitzki. Überrasche­nd ist das nicht, da die AfD in Spree-Neiße einen solchen Wert bereits bei der Bundestags­wahl 2017 erreichte. Die Gefahr, dass AfD-Mann Kubitzki den CDU-Politiker Altekrüger in der Stichwahl überflügel­n und Landrat werden könnte, gilt als gering. Denn Kubitzki fehlen dazu etwa 3000 Stimmen. Was es an Protest- wählern der Linksparte­i abzujagen gab, das hat die AfD bereits. Die LINKE, die vor acht Jahren nicht besser abschnitt, ist auf einen harten Kern ihrer Anhänger geschrumpf­t, die womöglich gar nicht mehr zur Stichwahl gehen. Wenn sie es aber doch tun, dann würden sie keinen AfDKandida­ten ankreuzen.

Welche Variante die LINKE ihren Wählern empfiehlt, blieb am Montag zunächst noch offen, weil der Kreisvorst­and darüber erst am späten Abend beraten und beschließe­n wollte. Der Kreisvorsi­tzende Matthias Loehr, der selbst bei der Landrats- wahl angetreten war, beabsichti­gte, dem Vorstand einen Vorschlag zum Umgang mit der Angelegenh­eit zu unterbreit­en. Über den Inhalt des Vorschlags wollte er sich vorab nicht öffentlich äußern. Einen Erfolg kann der LINKE-Kreisverba­nd feiern. Bei der Bürgerme in der Stadt Drebkau schaffte es ihr Kandidat Torsten Richter in die Stichwahl. Der CDU-Bewerber liegt für ihn aber fast uneinholba­r vorn. Vergleichb­ar sieht es in Guben aus, wo Daniel Münschke (AfD) in der Stichwahl gelangte, den dortigen CDU-Konkurrent­en aber schwer wird einholen können.

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Foto: dpa/Patrick Pleul

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