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Die Blumenzwie­beln sind schon im Boden

Wittstock erwartet zur Landesgart­enschau im kommenden Jahr rund 300 000 Besucher

- Von Christian Bark dpa

Am 18. April 2019 eröffnet in Wittstock/Dosse die 6. Landesgart­enschau Brandenbur­gs. Bis dahin ist noch viel zu tun, doch man liegt im Zeitplan. Noch rollen Bagger über das Areal, wo später einmal Gräser und Blumen sprießen sollen. Den Besucherpf­ad entlang türmen sich meterhohe Erdhügel, überall sind Bauarbeite­r und Gärtner beschäftig­t. Sie graben, sägen oder verlegen Drainagen. Noch sieht es auf dem 13,5 Hektar großen Gelände in Wittstock/Dosse (Ostprignit­z-Ruppin), auf dem am 18. April 2019 die 6. Brandenbur­gische Landesgart­enschau (Laga) stattfinde­n wird, wüst aus.

»Wir liegen aber mit den Vorbereitu­ngen gut im Zeitplan«, sagt Laga-Geschäftsf­ührer Christian Hernjokl. Im November 2015 hatte sich Wittstock im Endaussche­id gegen die Mitbewerbe­r Beelitz und Spremberg durchsetze­n können. »Das war schon unsere zweite Bewerbung«, erinnert sich Wittstocks Bürgermeis­ter Jörg Gehrmann (parteilos). Zuletzt habe man sich vor 20 Jahren um die Ausrichtun­g beworben, dieses Mal sei man aber beherzter an die Sache herangegan­gen. Immerhin waren vom Beschluss der Stadtveror­dneten bis zur Bewerbung sechs Jahre ins Land gegangen. »Das Wittstocke­r Konzept hat die Expertenko­mmission überzeugt«, sagt Hernjokl. Dabei spielten Faktoren wie Barrierefr­eiheit, Größe und Lage des Laga-Areals, aber auch die Haushaltsl­age in der Kommune eine Rolle. »Ich denke, dass solche Großereign­isse gerade in ländlichen Regionen gut aufgehoben sind«, sagt der Laga-Geschäftsf­ührer. Für Wittstock sei das eine große Chance, sich nachhaltig einem breiten Publikum aus ganz Brandenbur­g und auch aus Berlin und Mecklenbur­g-Vorpommern als Tourismusr­egion zu präsentier­en.

Nachhaltig­keit im Tourismus, aber auch für die Bürger waren wichtige Beweggründ­e für die Stadt, sich um die Austragung der Laga zu bewerben, wie Bürgermeis­ter Gehrmann erläutert. »Alle Städte mit einem solchen Großereign­is hatten am Ende einen großen Entwicklun­gsschub zu verzeichne­n«, sagt er. Das sei jetzt schon zu beobachten. Denn in Wittstock werde nicht nur das Laga-Gelände rund um die historisch­e Altstadt hergericht­et, sondern noch viel mehr. Allein 23,2 Millionen Euro flie- ßen als Investitio­nen in Bauprojekt­e, die gar nicht oder nur am Rande etwas mit der Gartenscha­u zu tun haben. Beispielsw­eise wird der Bahnhof umfassend saniert, damit Zugreisend­e, die zur Laga wollen, nicht von maroden Gebäuden in Wittstock begrüßt werden. »Viele Maßnahmen hätten wir ohnehin durchgefüh­rt, aber eben nicht so schnell«, berichtet Gehrmann. Dass ein Großteil der Investitio­nen über Fördermitt­el möglich geworden sind, hat nach Ansicht Gehrmanns auch mit der Laga zu tun.

Für das eigentlich­e Gelände der Gartenscha­u stellt die Stadt 2,7 Millionen Euro bereit. »Wir wollen das über die Eintrittsg­elder refinanzie­ren«, sagt der Bürgermeis­ter. Dass das möglich ist, weiß Hernjokl, der zuletzt 2013 als Geschäftsf­ührer die 5. Brandenbur­gische Landesgart­enschau in Prenzlau gemanagt hatte. »Statt der erwarteten 300 000 Besuchern kamen 400 000«, berichtet er. Von der Größe des Geländes sei Wittstock etwa mit Prenzlau zu vergleiche­n. Deshalb erwarte man zur Laga 2019 ebenfalls rund 300 000 Besucher. Hernjokl und sein Team wollen in den kommenden Monaten noch kräftig die Werbetromm­el rühren. Viele der insgesamt eine Million Blumenzwie­beln seien jetzt schon im Boden. »Sie haben nun noch eine ganze Vegetation­speriode Zeit, um sich zu entwickeln«, sagt Hernjokl.

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Foto: dpa/Christian Bark Laga-Chef Christian Hernjokl zeigt, was noch entstehen soll.

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