nd.DerTag

Steinmeier kritisiert nun doch Iran

Lob vom Zentralrat der Juden

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Berlin. Der Zentralrat der Juden hat die Kritik von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier am Iran begrüßt. »Es ist sehr erfreulich, dass der Bundespräs­ident die verheerend­e Menschenre­chtslage im Iran und die Bedrohung der Region durch den Iran jetzt deutlich artikulier­t hat«, sagte Verbandspr­äsident Josef Schuster der Deutschen Presse-Agentur. »Dabei hat er auch ausdrückli­ch und zu Recht die Gefährdung Israels durch den Iran in den Blick genommen.«

Er hatte Steinmeier zuvor für dessen Glückwunsc­htelegramm zum iranischen Nationalfe­iertag kritisiert. Steinmeier und Schuster hatten am Montag telefonier­t. Der Bundespräs­ident äußerte sich in dem Gespräch nach Angaben des Bundespräs­idialamts kritisch zum Iran und der Gefahr einer nuklearen Aufrüstung des Landes. Das Telegramm verteidigt­e er als »Teil von diplomatis­chen Gepflogenh­eiten, die tiefergehe­nde und kritische Gesprächsk­ontakte erst möglich machen«.

Schuster betonte, es habe nie einen Zweifel gegeben, dass die Sicherheit und das Existenzre­cht Israels für Steinmeier »sehr hohe Priorität« hätten. Er merkte aber auch an: »Die Debatte über das Glückwunsc­h-Telegramm an den Iran sollte dazu führen, diplomatis­che Gepflogenh­eiten mitunter kritisch zu hinterfrag­en.«

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