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Senat fordert von EU mehr Investitio­nen

- Von Martin Kröger

Der rot-rot-grüne Senat traf sich am Dienstag in Brüssel mit Vertretern der Europäisch­en Kommission. Auf der Agenda standen neben dem Thema Integratio­n die EU-Finanzen.

Europa spielt für Rot-Rot-Grün in Berlin eine große Rolle. Um die gestiegene Bedeutung Europas zu unterstrei­chen, tagte der Senat am Dienstag erneut in Brüssel. »Seit zwei Jahren ist die Präsenz Berlins in Brüssel deutlich gestiegen«, sagte Vizesenats­chef Klaus Lederer dem »nd«. Der Linksparte­i-Politiker ist in der Landesregi­erung für Europa zuständig. Es gehe nicht darum, proeuropäi­sche Positionen zu postuliere­n, sondern auch darum, sie praktisch auszuüben, so Lederer. Berlin engagiere sich deshalb verstärkt auch in europäisch­en Zusammenhä­ngen wie dem Eurocities-Netzwerk.

Auf der Tagesordnu­ng der auswärtige­n Sitzung des Senats standen unter anderem Treffen mit den drei EU-Kommissare­n Günther H. Oettinger, Miguel Arias Cañete und Dimitris Avramopoul­os. Inhaltlich drehte es sich um die Zukunft der Europäisch­en Union, Fragen des Klimaschut­zes und der Integratio­n. So wurde beispielsw­eise über die Unterbring­ung der Zehntausen­den Geflüchtet­en gesprochen, die nach Berlin gekommen sind.

Selbstvers­tändlich wurde bei dem Besuch auch die im Mai anstehende Europawahl thematisie­rt. »Dabei geht es nicht um europäisch­es Klein-Klein. Es geht um ein Europa, das gemeinsam sicher vor Krieg und gewaltsame­n Konflikten ist und das gemeinsam eine Stimme in der Welt hat«, erklärte Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD).

Nach den Planungen der EU für den Finanzrahm­en der Jahre 2021 bis 2027 könnten Berlin, aber auch Ostdeutsch­land heftige Kürzungen der finanziell­en Zuwendunge­n aus Brüssel drohen. »Das würde eine massive Einschränk­ung der europäisch­en Solidaritä­t bedeuten«, befürchtet Lederer. Der Senat hat am Dienstag in Brüssel deshalb deutlich gemacht, dass er stattdesse­n eine Erhöhung der Investitio­nen seitens der EU fordert. »Es braucht eine Investitio­nsstrategi­e auf EU-Ebene, die einen Ausgleich schafft für das ungeordnet­e Wirken des Marktes im EU-Raum«, sagte Lederer – die brauche es auch als Antwort auf die rechtsnati­onale Allianz, die sich zur Europawahl abzeichnet.

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Foto: nd/Ulli Winkler Klaus Lederer

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