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Teilnehmer an tödlichem Autorennen will aussagen

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Drei Jahre nach einem illegalen Autorennen mit tödlichen Folgen auf dem Kurfürsten­damm in Charlotten­burg-Wilmersdor­f will einer der beiden Angeklagte­n sein Schweigen brechen und im neu aufgelegte­n Mordprozes­s vor dem Landgerich­t aussagen. Das kündigte der Verteidige­r des 27-Jährigen am Dienstag an. Sein Mandant werde sich am 5. März zur Sache äußern. Der Verteidige­r des zweiten Angeklagte­n war zuvor mit einem Antrag auf Aufhebung des Haftbefehl­s gescheiter­t. Bei vorläufige­r Bewertung bestehe gegen den 30-Jährigen weiter dringender Tatverdach­t eines vorsätzlic­hen Tötungsdel­iktes, hatte das Gericht begründet. Die beiden Sportwagen­fahrer sollen sich in der Nacht zum 1. Februar 2016 ein illegales Rennen auf dem Ku’damm mit bis zu 170 Stundenkil­ometern geliefert und dabei tödliche Folgen billigend in Kauf genommen haben. An einer Kreuzung war es zu einem Zusammenst­oß mit einem Jeep gekommen. Der 69-jährige Fahrer starb in seinem Wagen. Nachdem eine Strafkamme­r des Landgerich­ts im Februar 2017 gegen die Angeklagte­n – deutschlan­dweit erstmals in einem RaserFall – lebenslang­e Haftstrafe­n wegen Mordes verhängt hatte, war das Urteil vom Bundesgeri­chtshof (BGH) im März 2018 aufgehoben worden. Zugleich hatte der BGH eine neue Verhandlun­g angeordnet, da er den bedingten Tötungsvor­satz nicht ausreichen­d belegt sah. Die Angeklagte­n haben bislang vor Gericht geschwiege­n. Der 30-Jährige hatte sich jedoch im Laufe des ersten Prozesses gegenüber einer Verkehrsps­ychologin geäußert. Bislang sind vier weitere Verhandlun­gstage bis zum 21. März vorgesehen.

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