Neues Denken gefragt
Zu »Aus der Traum vom Sozialismus«, 10.5., S. 1; online: dasND.de/1118421
Die SPD führte zwei Feldzüge gegen den Sozialismus. Nach dem Godesberger Parteitag war sie noch mächtig. Nach der Agenda 2010 dümpelt sie bei 20 Prozent. Nach der Agenda 2030 wird sie nicht mehr auffindbar sein. Hans-Jürgen Joseph, Berlin
Es ist beschämend, wenn Sigmar Gabriel den Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert für die gegenwärtige Schwächung der SPD verantwortlich macht und ihm Trump-Methoden unterstellt: »bewusste Tabubrüche, das Ignorieren von Fakten und Empirie, das Mobilisieren populärer Sehnsüchte und die Inkaufnahme der Beschädigung der eigenen Partei«, da ihm nur der mediale Effekt um das eigene Ego wichtig sei. Kühnert beweist, dass er sein Parteiprogramm besser kennt – und danach handelt – als die »Alten«. Dabei dürfte die Empfehlung der FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, er solle besser das Godesberger Programm lesen, als sich sein Wissen bei Karl Marx zu holen, überflüssig sein. Ich bin überzeugt, er hat von beidem Kenntnis! Hermann Thomas, Wilsdruff
Frau Klatten als größte Einzelaktionärin von BMW verdeutlicht die zunehmende Enteignung der Beschäftigen, die ja die Dividenden erarbeiten, die ihr jedes Jahr in Millionenhöhe zufließen. Frau Klatten erzielt damit ein leistungsloses Einkommen, das ihr aus dem leistungslos ererbten Vermögen ihres Vaters Herbert Quandt zufließt. Die Idee, solche Gesellschaften in Genossenschaften umzuwandeln, ist verlockend, da bei dieser Rechtsform jeder Anteilseigner unabhängig von der Höhe der Einlage das gleiche Stimmrecht hat und damit auch demokratisch über die Gewinnverwendung entschieden wird. Die Einbahnstraße in Form der Umverteilung des erarbeiteten Reichtums von unten nach oben erfordert ein neues Denken zur Gestaltung der Eigentumsverhältnisse. Nur so kann wirklich Wohlstand für alle garantiert werden.
Andreas Meißner, Dresden