NACHRICHTEN
Das Hillsborough-Urteil sorgt in England für Empörung. Graham Mackrell, ehemaliger Sicherheitsbeauftragter von Sheffield Wednesday, wurde zu einer Geldstrafe von 6500 Pfund (8400 Euro) verurteilt. Das am Montag verkündete Strafmaß für den einzig schuldig gesprochenen Angeklagten in der gerichtlichen Aufarbeitung der Fußballkatastrophe vor 30 Jahren macht viele wütend. »96 Menschen sind gestorben, und alles, was ein Einzelner wert ist, sind 67,70 Pfund. Das ist eine Schande«, sagte Louise Brookes, die ihren Bruder im Hillsborough-Stadion verloren hatte. Am 15. April 1989 war es zu einem Gedränge und einer Massenpanik gekommen. Dabei wurden 96 Liverpooler Anhänger im Gästeblock zu Tode gequetscht. Die Polizei hatte ein Tor geöffnet, durch das 2000 zusätzliche Fans auf die überfüllte Tribüne strömten. Mackrell war wegen Nichteinhaltens der Sicherheitsvorschriften für schuldig befunden worden.
Flensburgs Staatsanwaltschaft
hat nach Berichten über entwürdigende Rituale in der Jugendakademie des deutschen Handballmeisters SG Flensburg-Handewitt Ermittlungen wegen Körperverletzung aufgenommen. Der »Spiegel« und der NDR hatten berichtet, Jugendspieler hätten sich in dem Internat einem Aufnahmeritual unterziehen müssen. Dabei seien ihnen Brustwarzen mit einer Rohrzange umgedreht worden, während Mitspieler sie festhielten. Ein Handballer habe neun Monate danach im Jahr 2016 mit dem Sport aufgehört. Es sei ein posttraumatisches Belastungssyndrom diagnostiziert worden. »Dieses Ritual betrifft nicht uns, die Akademie ist unabhängig«, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke zu dem Vorfall. »Dennoch verurteilen wir auf das Schärfste, was dort passiert ist.« Seit der Aufarbeitung der Vorfälle habe es keine weiteren gegeben.
Erstmals werden Frauen in der Geschichte des asiatischen Fußballvereinspokals ein Männerspiel als Schiedsrichterinnen leiten. Das japanische Trio um Yoshimi Yamashita und ihre Assistentinnen Makoto Bozono sind am Mittwoch in Rangun bei der Partie zwischen Yangun United aus Myanmar und Naga World aus Kambodscha im Einsatz. »Das ist ein Meilenstein für das asiatische Schiedsrichterwesen«, teilte die asiatische Konföderation AFC am Dienstag mit. Der Wettbewerb ist mit der Europa League vergleichbar.
Jennifer Geerties verlässt den Volleyballpokalsieger SSC Schwerin. Die Nationalspielerin wolle nach Klubangaben ein Auslandsangebot annehmen. Seit 2014 spielte die Kapitänin für den deutschen Rekordmeister, wurde zweimal Meisterin und einmal Pokalsiegerin. Mit Geerties verabschieden sich insgesamt vier Spielerinnen aus Schwerin. Zuvor hatten mit Denise Hanke, Greta Szakmáry, McKenzie Adams, Beta Dumancic und Lauren Barfield aber viele Leistungsträgerinnen ihre Verträge verlängert.