Sanktionen gegen Russland
Die EU und die USA verfolgen eine ähnliche Sanktionsstrategie gegen Russland wegen des umstrittenen Krim-Anschlusses im März 2014 und des im gleichen Jahr begonnenen Donbass-Krieges, wobei die US-Regierung etwas härtere Strafen beschlossen hat. Zunächst beendeten die USA die Zusammenarbeit mit Russland im Militärbereich. Nach dem Referendum auf der Krim folgten Sanktionen gegen Personen, diesmal auch von Seiten der EU. So wurden Einreiseverbote für hochrangige Politiker beschlossen, es ging zunächst um 21 Personen, darunter war mit Walentina Matwijenko die Vorsitzende des russischen Föderationsrates. Diese Sanktionen wurden in Moskau nicht sonderlich ernst genommen. Nach Beginn des Donbass-Kriegs verschärften die EU und die USA die Sanktionen etwas, doch auch das war zunächst wenig bedeutend.
Nach dem Absturz des Malaysia-Airlines-Fluges 17 verschärften Brüssel und Washington ihre Politik drastisch. Die Maschine war im Juli 2014 von einer aus Russland stammenden Flugabwehrrakete abgeschossen worden. Daraufhin beschlossen die EU und die USA Wirtschaftssanktionen. Insbesondere wurde die Vergabe von Krediten an einige großen Banken aus Russland, darunter die zweitgrößte russische Bank VTB, sowie an eine Reihe führender Rüstungsunternehmen, etwa den Kalaschnikow-Konzern, eingeschränkt. Die USA froren zudem die Vermögen von Unternehmen ein, darunter des Ölkonzerns Rosneft und des Gasunternehmens Novatek. Eingeschränkt wurde auch der Waffenhandel, für die Ölindustrie wurde das Verbot der Ausrüstungslieferung verhängt.
Die Krim-Sanktionen sollen so lange gelten, bis die Halbinsel an die Ukraine zurückgegeben wird. Allerdings sind sie nicht so bedeutend wie die Sanktionen wegen des Ostukraine-Konflikts. Deswegen kämpft Russland auf internationaler Ebene vor allem für den Abbau dieser Strafmaßnahmen.