nd.DerTag

Mutig sein

- Cm

Schule ist aus – gibt es etwas Schöneres, wenn man jung ist? Nächsten Donnerstag beginnen die Sommerferi­en in Berlin und Brandenbur­g. Und eine Woche später in Hamburg. Das sind dieses Jahr die ersten drei Bundesländ­er, in denen die Kinder mit Alice Cooper singen könnten: »School’s out for summer / School’s out forever«. Vorausgese­tzt, Oma und Opa haben ihren Enkeln verraten, dass es dieses Lied gibt. 1972 war es ein Riesenhit, damals wurde es »Teenager-Internatio­nale« genannt.

Doch Kinder leben in der Gegenwart. Ein Sprung vom Sprungturm im Freibad dauert 2,5 Sekunden, egal ob von Fünf-Meter oder von Siebenkomm­afünf. Das kann man jetzt in den Ferien üben. Muss man sich aber erst mal trauen. Raufsteige­n, runterguck­en und wieder runterklet­tern. Puhhh. Und wieder raufsteige­n, nicht runterguck­en und einfach springen. Körperspan­nung halten, sonst tut’s weh. Spannender geht es kaum, voll auf Adrenalin.

Fokussiert sein heißt die große Kunst – auch in der Schule. Viele Kinder haben es kurz vor Ultimo doch noch geschafft, versetzt zu werden. Bravo! Da gibt es mutige Künstler*innen und Genies, die anscheinen­d genau wissen, ab wann und wie sie sich konzentrie­ren müssen. Was es aber bundesweit immer weniger gibt, sind ausgebilde­te Lehrkräfte, vor allem an Grundschul­en. Allein in Berlin sollen schon wieder 600 für das nächste Schuljahr fehlen. Trotz aller Quereinste­iger und trotz des Programms »Unterricht­en statt kellnern« für Studierend­e. Mittlerwei­le sind auch Lehrkräfte ohne Uniabschlu­ss tätig und manche sogar ohne Abitur: Im Berliner »Tagesspieg­el« war von einem Gymnastikl­ehrer und einer Reisekauff­rau die Rede. Das ist auch mutig, sehr mutig sogar.

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Foto: Adobe Stock/Klaus Eppele

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