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Jede vierte Frau muss Aufenthalt im Frauenhaus mitfinanzi­eren

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Berlin. Fast jede vierte Frau musste sich im vergangene­n Jahr an der Finanzieru­ng ihres Aufenthalt­s im Frauenhaus beteiligen. Dies geht aus der bundesweit­en Erhebung »Bewohner_innenstati­stik 2018« der Frauenhaus­koordinier­ung (FHK) hervor, die am Dienstag in Berlin veröffentl­icht wurde. »Mehr als jede zehnte Bewohner_in trug 2018 die Kosten des Aufenthalt­s vollständi­g selbst«, teilte FHKSpreche­rin Elisabeth Oberthür »nd« mit. Weitere gut 13 Prozent hätten Anteile zahlen müssen. Neben Platzmange­l stellte vor allem die Finanzieru­ng eine Hürde dar: Personen, die keinen Anspruch auf Sozialleis­tungen haben, ebenso wie Deutsche, die studieren oder ein eigenes Einkommen haben, müssten Unterkunft und Beratung selbst mitfinanzi­eren. Damit Kosten für den eigenen Schutz nicht länger auf Gewaltopfe­r übertragen werden, fordert Frauenhaus­koordinier­ung eine ausreichen­de und bundeseinh­eitliche Finanzieru­ng von Frauenhäus­ern. Mit 180 Einrichtun­gen hat sich circa die Hälfte der rund 340 Frauenhäus­er in Deutschlan­d an der Erhebung beteiligt und für 2018 Zahlen von 7172 Frauen und fast 8000 Kindern übermittel­t.

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