Neues AKW Flamanville wird um Milliarden teurer
Paris. Das einstige Prestigeprojekt der französischen Atomindustrie wird immer mehr zum Problemfall: Die Baukosten für den neuen Druckwasserreaktor im nordfranzösischen Flamanville erhöhen sich um weitere 1,5 Milliarden Euro, wie der mehrheitlich staatliche Betreiber EDF am Mittwoch mitteilte. Die Gesamtkosten werden nun auf 12,4 Milliarden Euro geschätzt – fast vier Mal so viel wie ursprünglich veranschlagt. EDF macht Reparaturen für die Kostenexplosion verantwortlich: Die französische Atomsicherheitsbehörde ASN verlangt, »erhebliche Löcher« in Schweißnähten in dem Betonmantel zu beseitigen. Zuvor war bekannt geworden, dass sich die Inbetriebnahme des Reaktors vom Typ EPR um weitere drei Jahre verzögert. Er kann nun frühestens Ende 2022 ans Netz gehen, zehn Jahre nach dem ursprünglich geplanten Betriebsstart.