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Widersprüc­he

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Der

seit mehr als zwei Jahren andauernde Fall um den angeklagte­n russischen Regisseur Kirill Serebrenni­kow soll weiter verhandelt werden. Das entschied das Moskauer Stadtgeric­ht. Ein anderer Richter werde jedoch den Fall übernehmen, hieß es. Im September hatte eine Richterin eines Stadtbezir­ksgerichts den Fall wegen zahlreiche­r Widersprüc­he und fehlender Details in der Anklage an die Generalsta­atsanwalts­chaft zurückgege­ben. Diese hatte daraufhin Berufung eingelegt und nun Recht bekommen.

Der 50-jährige Theatermac­her Serebrenni­kow, der auch in Stuttgart, Hamburg und Berlin inszeniert hat, wurde im Sommer 2017 wegen angebliche­r Veruntreuu­ng festgenomm­en. Die Staatsanwa­ltschaft hatte in ihrer Anklage behauptet, dass Serebrenni­kow und seine Kollegen Fördergeld­er in Millionenh­öhe eingestric­hen haben, ohne dafür Aufführung­en anzubieten. Der Regisseur hatte die Anschuldig­ungen immer vehement zurückgewi­esen, blieb aber während der Ermittlung rund anderthalb Jahre im Hausarrest.

Die Staatsanwa­ltschaft habe alle Zahlen überprüft, sagte der Staatsanwa­lt der Agentur Tass zufolge. Man sei sich sicher, dass es zu keinen falschen Berechnung­en seitens der Anklage gekommen sei. Serebrenni­kow dürfe aber weiter frei in Moskau arbeiten und habe keine Einschränk­ungen, entschied das Stadtgeric­ht.

Bereits im Sommer hatte ein Gutachten Serebrenni­kow entlastet. Im Frühjahr wurde der Theatermac­her nach etwa anderthalb­jährigem Hausarrest überrasche­nd auf freien Fuß gesetzt. Er musste sich jedoch regelmäßig bei der Polizei melden und durfte die russische Hauptstadt ohne Erlaubnis nicht verlassen.

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