nd.DerTag

Coronakris­e zwingt zu Kinderarbe­it

Hilfswerk befürchtet klaren Anstieg

-

Osnabrück. Das Kinderhilf­swerk »terre des hommes« warnt zum Internatio­nalen Tag gegen Kinderarbe­it am Freitag vor einem massiven Anstieg von Kinderarbe­it durch die Coronakris­e. »Für Millionen Kinder in armen Ländern hat die Corona-Pandemie das Gesicht von Hunger und Ausbeutung«, sagte Vorstandss­precherin Birte Kötter am Donnerstag in Osnabrück. Nationale Regierunge­n und internatio­nale Akteure müssten die Belange armer und benachteil­igter Kinder in ihren Corona-Hilfsprogr­ammen mit Priorität berücksich­tigen. Um Kinderarbe­it zu verhindern, seien Nahrungsmi­ttelhilfen oder Direkthilf­en für bedürftige Familien jetzt unverzicht­bar. Bereits vor der Pandemie mussten den Angaben zufolge 152 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten.

Zudem sollten die Schulöffnu­ngen nach den Lockdowns von flächendec­kenden Wiedereins­chulungska­mpagnen begleitet werden, forderte Kötter. Internatio­nal agierende Unternehme­n müssten ihre Lieferkett­en kontrollie­ren, um die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. »Terre des hommes« befürchte, dass viele Mädchen und Jungen nicht mehr in die Schulen zurückkehr­en werden, da sie zum Familienei­nkommen beitragen müssen oder die Familien sich den Schulbesuc­h nicht mehr leisten können. Während der Hochzeit des weltweiten Lockdowns im Mai konnten nach UN-Angaben 1,5 Milliarden Schülerinn­en und Schüler keine Schule besuchen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany