Sperrstunde ade!
Am 14. März mussten Raucherlokale und Bars in Berlin von einem auf den anderen Tag schließen. Monatelang blieben die Türen zu. Viele Inhaber von Kiezkneipen, für die Berlin bekannt ist, stellt das vor Probleme: Die meisten haben kaum Rücklagen gebildet, Mieten und Gebühren laufen aber weiter. Dabei sind Kneipen für die Kiezbewohner ein wichtiger Treffpunkt. Hier bekommen sie nicht nur kalte Getränke, sondern vor allem Trost und Rat. Viele schätzen die Geselligkeit an den Stammtischen – eine willkommene Abwechslung von der Anonymität der Großstadt. Gerade ältere Alleinstehende betrachten die Kneipen als ihr Wohnzimmer. In den letzten Jahren hat sich auch die jüngere Generation auf die Kneipenkultur zurückbesonnen. Die urigen Lokale bieten eine gemütliche Alternative zu den teuren oder exklusiven Clubs. In einer typischen Berliner Eckkneipe mischt sich zu später Stunde die Klientel. Ab 2. Juni durften Kneipen wieder öffnen, zunächst nur bis 23 Uhr. Für viele war das nicht wirtschaftlich. Nachdem ein Berliner Wirt gegen die Sperrstunde geklagt hatte, gab der Senat die Öffnungszeiten frei, bevor das Gericht die Regelung kippen konnte. Seit diesem Mittwoch gibt es keine Sperrstunde mehr. Wie haben die Kneipenbesitzer die Schließung erlebt, und wie geht es jetzt für sie weiter? Alles wieder normal – oder nichts mehr so wie früher?