Schwesig will härtere Strafen
Haftstrafe bei Fällen von Kindesmissbrauch gefordert
Berlin. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat eine Gesetzesinitiative angekündigt, die eine mindestens einjährige Haftstrafe bei Fällen von Kindesmissbrauch vorsieht. Ihr Bundesland werde im Bundesrat einen Antrag auf Strafverschärfung bei Kindesmissbrauch einbringen, sagte sie der »Bild am Sonntag«. Härtere Strafen forderte die frühere Bundesfamilienministerin auch bei Kinderpornografie.
Jeder Missbrauch müsse grundsätzlich als Verbrechen geahndet werden, »denn er ist immer ein Verbrechen an der Seele und dem Körper eines Kindes«, betonte Schwesig. Taten, die als Verbrechen und nicht als Vergehen eingestuft werden, werden mit mindestens einem Jahr Haft bestraft. Sie verwies auf einen Antrag, den Mecklenburg-Vorpommern bei der Jugend- und Familienministerkonferenz eingebracht habe, um Strafen für Kindesmissbrauch und die Verbreitung und den Erwerb von Kinderpornografie zu verschärfen. Alle Länder hätten zugestimmt. Bund und Länder müssten dies nun umsetzen.