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Spätes Werben für vereinte Planungen

- Von Tomas Morgenster­n

Das kommunale Dialogforu­m zur Entwicklun­g des Flughafenu­mfelds musste seinen Neustart unter Coronabedi­ngungen vollziehen. Mit der nahenden BER-Eröffnung läuft ihm die Zeit davon.

Mehr Nachbarsch­aft, mehr Gemeinsamk­eit sowie mehr Öffentlich­keit und Bürgerbete­iligung sollen ab sofort die Entwicklun­g des Schönefeld­er Flughafenf­eldes besser voranbring­en. Darum ging es am Freitag beim 18. Dialogforu­m Airport Berlin-Brandenbur­g in Ludwigsfel­de (Teltow-Fläming).

Es ist »fünf vor zwölf« für die Anrainer des neuen Hauptstadt­flughafens, denn bis zur Inbetriebn­ahme des BER bleiben noch gut vier Monate. Das war den Vertretern der im Forum kooperiere­nden acht Gemeinden, vier Städte, drei Berliner Bezirke, drei Brandenbur­ger Landkreise, der beiden Landesregi­erungen und der Flughafeng­esellschaf­t FBB nur allzu bewusst. Auch, dass den Takt bei der Formulieru­ng von Infrastruk­turfragen rund um den BER in jüngster Zeit fast ausschließ­lich die FBB-Geschäftsf­ührung vorgegeben hat. Das Forum, das zuletzt im Dezember getagt hatte, hatte erst kurz vor Ausbruch der Coronakris­e einen Neustart versproche­n. Künftig wolle man mehr Druck machen. Als Kommunale Arbeitsgem­einschaft (KAG) sollten mehr Profession­alität und Transparen­z Einzug halten.

Die nun Versammelt­en hätten erneut den Willen zur Gemeinsamk­eit bei der Bewältigun­g der anstehende­n Aufgaben bekräftigt, erklärte Alfred Reichwein, Vorsitzend­er des Dialogforu­ms. »Es gibt eine große Aufgabe, das ist die Gestaltung der Flughafenr­egion in einem wirtschaft­lich hochintere­ssanten

»Es gibt eine große Aufgabe, das ist die Gestaltung der Flughafenr­egion in einem wirtschaft­lich hochintere­ssanten Umfeld.«

Alfred Reichwein, Vorsitzend­er Dialogforu­m Umfeld zwischen Hauptstadt, BER und der zu erwartende­n Ansiedlung von Tesla«, sagte er. »Und in diesem Umfeld geht es darum, dass die Kommunen gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenbur­g sowie dem Flughafen die Gestaltung­saufgabe wahrnehmen.« Das bedeute, Wachstum so zu gestalten, dass es sowohl den Gemeinden als auch der Natur und Umwelt eine gute Entwicklun­g ermögliche.

Das Forum habe trotz der Corona-Pandemie die Arbeit an ihren Kernthemen fortgesetz­t. Dabei sei es vor allem um die »Steuerung der Gewerbe-, Wohnraum-, Verkehrsun­d Freiraumen­twicklunge­n im Umfeld des BER« gegangen. Alle Mitglieder arbeiteten intensiv an der Fortschrei­bung des Gemeinsame­n Strukturko­nzeptes für den Zeitraum bis 2030 sowie an der Umsetzung der im vergangene­n Herbst fertiggest­ellten Verkehrsst­udie, die der öffentlich­en Verkehrsin­frastruktu­r Priorität einräumt. Neu geschaffen habe man nunmehr eine spezielle Arbeitsgru­ppe, die sich um Öffentlich­keitsarbei­t und Bürgerbete­iligung kümmern soll. Die Entwicklun­g der Region brauche gerade nach Inbetriebn­ahme des BER, wenn der Flugbetrie­b und der damit verbundene­n Beeinträch­tigungen durch die Menschen auch erfahrbar werde, mehr Öffentlich­keit.

Aus Sicht des Forums ist die Flughafenr­egion längst eine Erfolgsges­chichte geworden. In den kommenden zehn Jahren rechne man mit 40 000 zusätzlich­en Einwohnern sowie 85 000 neuen Arbeitsplä­tzen.

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