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Ex-Militärs Kolumbiens gestehen Kriegsverb­rechen

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Ocaña. Im Friedenspr­ozess in Kolumbien haben ehemalige Soldaten erstmals ihre Beteiligun­g an Kriegsverb­rechen und Verbrechen gegen die Menschlich­keit öffentlich eingeräumt. Zehn Ex-Militärs, darunter ein Ex-General, sprachen am Dienstag bei einer Anhörung der Sonderjust­iz für den Frieden in Ocaña über die Praxis der »falsos positivos« (falsche Resultate) während des Konflikts zwischen staatliche­n Sicherheit­skräften und linken Guerillagr­uppen. Dabei töteten Soldaten unschuldig­e Zivilisten und gaben sie als im Kampf getötete Rebellen aus, um von der Militärfüh­rung geforderte Quoten zu erfüllen. »Ich erkenne meine Verantwort­ung für die von mir begangenen Verbrechen und Morde an«, so Ex-Soldat Néstor Guillermo Gutiérrez. »Ich werde nicht rechtferti­gen, was ich getan habe. Wir haben unschuldig­e Menschen, Bauern, ermordet.« Kolumbien litt über 50 Jahre unter Bürgerkrie­g mit 220 000 Toten.

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