Vulkanüberwachung per Telefonleitung
GRAFIK: ROSALBA NAPOLI, INGV
Die Unterwasser-Glasfaserkabel der Telecom Italia (TIM) können von Wissenschaftseinrichtungen zur Überwachung seismischer Ereignisse im Zusammenhang mit aktivem Vulkanismus genutzt werden. Das haben Untersuchungen des Italienischen Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) und des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) gezeigt. Für das Experiment wurde etwa einen Monat die unterseeische Glasfaserverbindung zwischen dem Kraftwerk TIM Vulcano auf der gleichnamigen Liparischen Insel und Milazzo im Nordosten Siziliens genutzt. Die
rund 50 Kilometer langen Glasfasern auf dem Meeresgrund wurden dabei als seismische Sensoren eingesetzt. Das im Kraftwerk installierte DAS-Gerät (Distributed Acoustic Sensing) sendet Lichtimpulse in die Faser und zeichnet das zurückgestreute Signal auf. Aus der Analyse dieses durch Dehnungsschwankungen verzerrten Signals lässt sich die Bewegung der Erde ableiten. Schon bei den ersten Analysen zeigte sich, dass die neue Technologie genau und empfindlich genug ist, um seismische Signale aus anthropogenen und natürlichen Quellen zu beobachten. nd