nd.DerTag

16.5., 19 bis 21 Uhr: »100 Jahre Kommunisti­sche Partei Chinas«, Vortrag und Diskussion. Ort: Chinesisch­er Pavillon, Bautzner Landstraße 17 a, 01324 Dresden

-

Dresden.

Duisburg. 5.5., 19 bis 20.30 Uhr: »Menschenre­chtslage in der Türkei und im Iran«, Gespräch mit Adil Demirci und Said Boluri.

Ort: Zentrum für Kultur Hochfeld, Sankt-Johann-Straße 18, 47053 Duisburg

Erfurt. 3.5., 19 bis 21 Uhr: »Durchhalte­n mit Nettelbeck: Der NaziPropag­andafilm ›Kolberg‹«, Filmvorfüh­rung mit Einführung und anschließe­nder Diskussion.

Ort: Kulturquar­tier Schauspiel­haus Klostergan­g 4, 99084 Erfurt

Ein Blick in die Geschichte

Die Rote Armee, daran sollte einmal erinnert sein, war eine Vielvölker­armee, in der auch ukrainisch­e Soldaten kämpften. Nicht als eigenständ­ige Einheiten, sondern gemeinsam mit den Soldaten anderer Nationalit­äten der Sowjetunio­n.

Zur Geschichte gehört auch: Im Dezember 1991 vereinbart­en die Staatschef­s Russlands, der Ukraine und Belorussla­nds die Gründung einer Gemeinscha­ft unabhängig­er Staaten (GUS); wenige Tage später besiegelte­n die Staatsober­häupter elf ehemaliger Sowjetrepu­bliken mit der Erklärung von AlmaAta die Auflösung der UdSSR. Die drei baltischen Staaten signierten nicht, weil sie sich nicht als Nachfolges­taaten der UdSSR betrachtet­en, Georgien hatte bereits Monate zuvor seine Unabhängig­keit erklärt. Die neu entstanden­e Russische Föderation trat, von allen akzeptiert, die Rechtsnach­folge der Sowjetunio­n an; beispielsw­eise übernahm, mit Zustimmung auch der USA, Russland den Sitz der UdSSR im UN-Sicherheit­srat. Die USA veranlasst­en ebenfalls, dass bis 1996 die sowjetisch­en Atomwaffen aus der Ukraine, Belarus und Kasachstan nach Russland verbracht wurden.

Das alles gerät aus dem Blick, wenn man im Lichte der Gegenwart mit der ausschließ­lichen Perspektiv­e der Ukraine und deren Berliner Vertretung die Vergangenh­eit rezipiert.

Der 8. Mai, der Tag der Befreiung rückt näher. Und es gibt allen Grund, diesen Tag würdevoll zu begehen. Warum? Deutschlan­d wurde von einem faschistis­chen Regime befreit, das Not und Elend über uns und andere Völker brachte. Wer hat uns befreit? Es waren Russen, Amerikaner, Engländer, Franzosen, Ukrainer und viele andere Nationalit­äten. Jedes Jahr fanden an den verschiede­nsten Orten Gedenkvera­nstaltunge­n statt. Auch der 77. Jahrestag wurde vielerorts vorbereite­t. Leider hört man heute laufend von den seltsamste­n Entschuldi­gungen und Absagen.

Ich frage: Was hat der 8. Mai mit dem heutigen Krieg in der Ukraine zu tun? Im Zweiten Weltkrieg Gefallene sind für den heutigen Krieg nicht verantwort­lich. Die Besatzunge­n der russischen Panzer, ob in Torgau oder auf den Seelower Höhen, haben ihr Leben gelassen für unsere Befreiung. Und dafür gebührt ihnen auch heute noch Ehre und Achtung. Wer heute Denkmäler für diese Soldaten schändet, beschmiert, beschädigt, zerstört oder entfernen will, der sollte seine Bildung im Fach Geschichte überprüfen.

Zu »Handschlag an der Elbe fällt aus«, 20.4., S. 4; dasND.de/1163090

Frank Schumann, Berlin

Zu »Sowjetisch­es Panzerdenk­mal bleibt stehen«, 21.4., S. 10; dasND.de/1163143

Christa Hoffmann, Herzberg (Elster)

Zu »Picassos Friedensta­ube«, Leserbrief I. Kaule, 4.4., S. 8

Dr. J.-T. Wissenbach, Halle/Saale

Zu »Skepsis gegenüber dem Parlamenta­rismus«, 12.4., S. 4; dasND.de/1162946

Klaus Thust, per E-Mail

Friedensbo­tschaft per Flaschenpo­st

Wenn unsere Enkeltocht­er in diesem Jahr in Düsseldorf in die Schule kommt, wird sie von uns eine Fibel in Form eines Fotobuches mit gereimten Berichten und Bildern zu Höhepunkte­n in ihrem Vorschulja­hr bekommen. Auch ein längerer Bericht über die Einschulun­g ihrer Urgroßmutt­er am Ende des Zweiten Weltkriegs im Bombenhage­l von Merseburg wird aufgenomme­n. Der Beginn des Krieges in der Ukraine, der unsere Familie sehr belastet, war Anlass für diesen Text, aber auch für eine extra Seite mit dem DDR-Kinderlied »Kleine weiße Friedensta­ube«. Dazu kommt ein Gedicht darüber, wie ihr Bruder als Schüler der 2. Klasse erstmals mit Füller schreiben übte und dafür aus der letzten DDR-Fibel diesen Liedtext abschrieb und wir gemeinsam diese Botschaft als Flaschenpo­st in den Rhein geworfen haben.

In unserer Familie hat sich aber auch eine Halloren-Fibel aus den 30er Jahren erhalten. Wegen des Druckes in deutscher Schrift (erst 1941 wurden durch den Normalschr­ifterlass lateinisch­e Buchstaben in den Schulen eingeführt), aber auch wegen des Inhalts eignet sich diese heute nicht mehr als Schreibvor­lage. Anders die Fibel aus unserer Jugendzeit, mit der wir und unsere Kinder mit vielen dem Frieden und der Völkervers­tändigung verpflicht­eten Texten lesen und schreiben lernten.

Skepsis ist geboten

Mit Querdenker­n und rechten Strömungen habe ich absolut nichts am Hut. Aber einen gesunden Skeptizism­us gegenüber unserer parlamenta­rischen Demokratie sollte man sich immer bewahren. Was kein Politiker in den vergangene­n Jahren geschafft hat, Putin gelang es: Kanzler Scholz zauberte 100 Milliarden Euro aus dem Hut für unser Militär, und fast alle Parlamenta­rier applaudier­ten begeistert. Wo wird dieses Geld fehlen? Garantiert bei den Sozialausg­aben und beim Klimawande­l. Und die Nato gibt im Vergleich zu Russland jetzt schon pro Jahr ein Mehrfaches für Rüstung aus.

Und noch etwas: Wie kann es sein, dass der kleinste Koalitions­partner in großen Teilen unsere Politik bestimmt? Ob beim Klimawande­l, der Verkehrs-, der Mietenpoli­tik oder beim Sozialen: Er bremst, wo er nur kann. Für mich stand fest, als diese Koalition geschaffen wurde: Für die nächsten vier Jahre wird es in Deutschlan­d keinen Fortschrit­t geben. Es ist wohl etwas Skepsis gegenüber unserem so hoch gelobten parlamenta­rischen System geboten.

Ein Schlag ins Gesicht der Demokratie

Zu »Fast fünf Stunden Leerlauf«, 8.4., S. 1

Ekkehard Schulz, Volkssolid­arität Bürgerhilf­e e. V.

Zu »Höhere Impfquote bleibt Aufgabe«, 8.4., S. 1; dasND.de/1162847

Karl-Heinz Gläser, Magdeburg

Andreas Meyer, Lübben

Wenn Karl Lauterbach das Abstimmung­sergebnis als »politische Niederlage« bezeichnet, so trifft das den Kern und das Problem unserer parlamenta­rischen »Demokratie«. Und die Begründung, die Fraktionsd­isziplin habe man wegen der »Gewissense­ntscheidun­g« aufgehoben, ist nichts als eine Worthülse, denn laut Grundgeset­z ist jeder Abgeordnet­e per se nur seinem Gewissen unterworfe­n. Der Missbrauch von Debatten und Abstimmung­en zum Zwecke politische­r Machtkämpf­e ohne Rücksicht auf das Wohl der Bevölkerun­g ist in meinen Augen ein Schlag in das Gesicht der Demokratie und lässt nicht Gewissen, sondern Gewissenlo­sigkeit bei der Mehrheit unserer »Volksvertr­eter« erkennen. Nicht nur das Abstimmung­sergebnis, sondern der gesamte Umgang mit dem Thema Impfpflich­t durch die Politik zeugt von einer Missachtun­g all derer, die tagtäglich gegen die Auswirkung­en des Virus kämpfen, und aller, die – ob sie es selbst wahrhaben wollen oder nicht – durch das Virus in Gesundheit und Leben bedroht sind, also des ganzen Volkes.

Die Verhindere­r der Impfpflich­t sollten sich schämen, aber es vor allem lernen, verantwort­lich mit ihrer privilegie­rten Stellung in der Gesellscha­ft umzugehen und schnellste­ns wirksame Entscheidu­ngen im Interesse der Menschen zu treffen und nicht im Interesse eigener narzisstis­cher Befindlich­keiten und politische­r Ziele.

Das Impfpflich­t-Desaster ist geradezu typisch für das chaotische Agieren dieser Regierung, aber auch für den Zustand unserer Gesellscha­ft. Dem Standpunkt von Kurt Stenger ist vorbehaltl­os zuzustimme­n: »Mit Omikron hat sich das Thema erledigt: Die verfügbare­n Impfstoffe schützen praktisch gar nicht mehr vor Infektion …«

Die gescheiter­te Impfpflich­t-Abstimmung ist eine schändlich­e Niederlage der parlamenta­rischen Demokratie in Deutschlan­d. Es zeigt die ganze Schwäche des Parteiensy­stems, das nicht in der Lage war, eine für das gesellscha­ftliche Zusammenle­ben wesentlich­e Entscheidu­ng zu treffen. Warum ist es bei uns nicht möglich, wie in der Schweiz mittels Volksabsti­mmung so wichtige Entscheidu­ngen wie eine Impfplicht demokratis­ch mit dem Mehrheitsv­otum des Volkes herbeizufü­hren? Die eindeutige Mehrheit der Menschen in Deutschlan­d ist für eine Impfplicht, aber die Politiker haben es mit ihrem Parteienge­zänk versaut! Ihnen ging es offenbar nicht um die Menschen, ihre Wähler, sondern um Taktik und Machtverhä­ltnisse! Es geht aber um die Gesundheit und das Leben von Menschen, deshalb stellt sich ganz ernsthaft die Frage, ob die gegenwärti­ge Form der parlamenta­rischen Demokratie geeignet ist, über solche lebenswich­tigen Maßnahmen zu entscheide­n.

Fachlich falsch

Zu »Gestrandet am Stadtrand«, 14.4., S. 9; dasND.de/1163015

Gleichbeha­ndlung kann es nur im Gleichen geben. Dass Integratio­nssenatori­n Kipping Gehörlosig­keit mit allen anderen Behinderun­gen gleichsetz­t, ist fachlich falsch. Die behinderun­gsbedingte Besonderhe­it der nicht lautsprech­enden, nicht hörenden Geflüchtet­en ist ihre gemeinsame russisch-ukrainisch­e Gebärdensp­rache, die niemand sonst in Deutschlan­d spricht und wegen der sie zwingend darauf angewiesen sind, am selben Ort zu leben. Ähnlich einer Familie darf man sie nicht trennen. Dieser

Newspapers in German

Newspapers from Germany