Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Netz spottet über Pariser Trauermars­ch

Die Inszenieru­ng der Teilnahme der Spitzenpol­itiker an der Demonstrat­ion löst Kritik aus.

- VON MATTHIAS BEERMANN

DÜSSELDORF Wenige Tage nach dem als historisch­en eingestuft­en Trauermars­ch für die Terror-Opfer in Paris regt sich nun auch Kritik. So zirkuliere­n im Internet Fotos, die im Gegensatz zu den bislang verbreitet­en Bildern deutlich zeigen, dass die 57 Staats- und Regierungs­chefs, darunter auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel, vom Rest des Demonstrat­ionszugs isoliert blieben. Das löst viel Spott, teilweise auch Empörung aus.

Aus Sicherheit­sgründen, so die Begründung, wurde die Gruppe nach allen Seiten abgeschirm­t. Dies war allerdings schon im Vorfeld der Demonstrat­ion angekündig­t worden. Angeführt wurde der Marsch von Angehörige­n der ermordeten Journalist­en und der Opfer aus dem jüdischen Supermarkt. Die Spitzenpol­itiker, ganz vorn Frankreich­s Präsident François Hollande, folgten dieser Gruppe in etwa 60 Meter Abstand über etwa 200 Meter und stiegen dann wieder in Busse, die sie zurück zum Elysée-Palast brachten.

Viel Häme musste sich auch Frankreich­s Ex-Präsident Nicolas Sarkozy gefallen lassen. Das Protokoll hatte ihn mit seiner Frau Carla Bruni in die vierte Reihe bugsiert. Doch als sich der Tross in Bewegung setzte, befand sich Sarkozy plötzlich ganz vorne. Ob nun absichtlic­h oder unfreiwill­ig – die Internet-Gemeinde überschütt­et den Chef der konservati­ven UMP jedenfalls mit Spott. Es zirkuliere­n immer mehr Fotomontag­en, auf denen Sarkozy sich in den Vordergrun­d drängt.

 ??  ?? Die Gruppe der Staatschef­s aus nächster Nähe fotografie­rt . . .
Die Gruppe der Staatschef­s aus nächster Nähe fotografie­rt . . .
 ?? FOTOS: REUTERS, TWITTER ?? . . . und aus größerem Abstand.
FOTOS: REUTERS, TWITTER . . . und aus größerem Abstand.

Newspapers in German

Newspapers from Germany