Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Der See der zwölf Tresore
In einer Talsperre bei Lüdenscheid finden Polizeitaucher Geldschränke.
BRECKERFELD (dpa) Eigentlich wollten die Polizeitaucher aus Wuppertal im Wasser der Glörtalsperre nur üben. Doch dann entdeckten sie in der Tiefe einen Tresor. Dann einen zweiten, einen dritten und schließlich – knapp zwei Monate und sechs Tauchgänge später – gestern den zwölften.
Unterhalb der riesigen Staumauer nahe Lüdenscheid lagen die Geldschränke im trüben Grund. „Wer auch immer die Tresore hier versenkt hat – es ist schon ungewöhnlich, so viele in einem Suchgebiet zu finden“, sagte ein Polizeisprecher. Vermutlich sei dort der Stamm-Abladeplatz, wenn Täter ihr ausgeschlachtetes Diebesgut loswerden wollen.
Die Ermittler wollen jetzt herausfinden, ob der neueste Fund einem Tatort zuzuordnen ist. Hinweis könnte der Aufkleber einer Hilfsorganisation sein. Drei andere Stahlschränke stammen aus Einbrüchen in Lüdenscheid und Wesel. Einer wurde offenbar 2008 aus einer Kindertagesstätte geklaut. Bares oder Schmuck gaben die bislang geöffneten Schränke übrigens nicht preis. Dafür Papiere, Schlüssel, Bankkarten. Manches taugte als Hinweis auf die Herkunft des Tresors. Anderes war längst verrottet.
Der Polizeisprecher glaubt, dass Kollegen anderer Dienststellen auch in anderen Seen und Flüssen fündig werden würden – wenn sie suchen würden.