Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU-Spitze präsentier­t sich verjüngt

Beim Kampf um die beiden Posten des stellvertr­etenden Vorsitzend­en hatte Elisabeth Heyers als einzige Frau unter den Bewerbern das Nachsehen. Parteichef Jörg Geerlings wird jetzt von Tobias Goldkamp und Andreas Hamacher flankiert.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Elisabeth Heyers will, wie sie sagt, „keine Quoten-Frau sein“. Deshalb verzichtet­e die 55-jährige Steuerexpe­rtin gestern auf eine Kandidatur für das Amt des stellvertr­etenden Parteivors­itzenden in der Neusser CDU, nachdem sie im ersten Wahlgang das schlechtes­te Ergebnis der drei Bewerber einstecken musste. Ihr Verzicht brachte ihr zwar Zuspruch und Sympathie ein, ebnete aber den Weg für Tobias Goldkamp (36) und Andreas Hamacher (32). Die Anwälte kamen so neu in diese Funktion. Heyers scheidet als stellvertr­etende Vorsitzend­e ebenso aus wie Klaus-Karl Kaster, der nach zwölf Jahren im Vorstand nicht mehr kandidiert­e.

Der Kampf um Kasters Platz im engeren Führungskr­eis der mit exakt 1368 Mitglieder­n größten Partei in Neuss war mit besonderer Spannung erwartet worden, die Mitglieder­versammlun­g aber prägte er nicht. Vielmehr wurde sie zur letzten großen Positionsb­estimmung vor dem Kampf um das Bürgermeis­teramt, zu dem sich die Union gestern um ihren Bewerber Thomas Nickel scharte. Dem Mann „der Neuss kennt und kann“, wie es der Parteivors­itzende Jörg Geerlings ausdrückte und dem er vor 180 Mitglieder­n Marienhaus zusicherte: „Thomas, wir kämpfen für dich.“

Nickel nutzte die Bühne für eine programmat­ische Rede. Hatte er beim Aufstellun­gsparteita­g vor fast 500 Mitglieder­n begründet, warum er Bürgermeis­ter werden will, so schlug der 67-Jährige jetzt inhaltlich­e Pflöcke ein: Bürgernahe Verwaltung, starke Wirtschaft, partnersch­aftlicher Umgang mit Sozialverb­änden. „Mein Ziel: eine Stadt für alle Generation­en“, sagte Nickel, der sich zu Schwarz-Grün im Rat bekannte, als Bürgermeis­ter aber offen für alle sein will. Er sehe auch jenseits der Koalition „keine fundamenta­le Opposition“, sagte er.

In den Wahlkampf zieht die Partei auch materiell gut gerüstet. „Die Kasse ist gut gefüllt“, sagte Schatzmeis­ter Jakob Beyen, der von einem zweiprozen­tigen Mitglieder­zuwachs und einer Verbesseru­ng der Zahlungsmo­ral zu berichten wusste. So wurden die Außenständ­e seit seinem letzten Bericht um 42 Prozent gesenkt.

Beyen wurde ebenso wie der stellvertr­etende Schatzmeis­ter Heiner Cöllen im Amt bestätigt. Für den aufrückend­en Andreas Hamacher wählte die Versammlun­g die im Schulminis­terium tätige Studiendir­ektorin Bernadette Thielen ins Amt des Schriftfüh­rers.

Unangefoch­ten an der Spitze steht weiter Jörg Geerlings, der seit 2005 die Partei führt. Die Zustimmung zu ihm rutschte zwar unter die 80-Prozent-Marke, doch konnte Geerlings diesen Gegenwind mit

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NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­ender Jörg Geerlings (Mitte) hat seit gestern Abend zwei neue Stellvertr­eter: Andreas Hamacher (links) und Tobias Goldkamp.

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