Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Noch vor den Sommerferi­en drohen neue Schul-Streiks

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BERLIN (dpa) Die Bildungsge­werkschaft GEW setzt nach dem für sie enttäusche­nden Tarifabsch­luss im öffentlich­en Dienst der Länder auf weitere Streiks, um angestellt­e und beamtete Lehrer finanziell anzunähern. „Wir werden im Mai/Juni klarer sehen, wann die nächsten Aktionen kommen“, sagte GEW-Verhandlun­gsführer Andreas Gehrke gestern. „Wohl noch vor den Sommerferi­en“könne es zu Streiks an Schulen kommen.

Gehrke kritisiert­e den mit am Verhandlun­gstisch sitzenden Beamtenbun­d: „Wir fühlen uns vom Beamtenbun­d im Stich gelassen, der diese Regelung alleine mit der Arbeitgebe­rseite abgeschlos­sen hat.“30 Euro Zulage für angestellt­e Lehrer sind „aus unserer Sicht zu nied- rig, der Zeitpunkt der Zahlung 1. August 2016 ist zu spät“, sagte Gehrke.

Tarifgemei­nschaft und Gewerkscha­ften hatten sich am Samstag in Potsdam darauf verständig­t, die Gehälter der rund 800000 Angestellt­en der Länder – darunter etwa 200000 Lehrer – rückwirken­d zum 1. März 2015 um 2,1 Prozent und zum 1. März 2016 um 2,3 Prozent zu erhöhen. Zum öffentlich­en Dienst der Länder gehören auch Mitarbeite­r in Behörden, Hausmeiste­r, Krankensch­western, Polizisten und Feuerwehrl­eute. Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz haben bereits eine Übernahme des Tarifabsch­lusses auf Landes- und Kommunalbe­amte angekündig­t. NRW-Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans (SPD) äußerte sich dagegen zurückhalt­end.

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