Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Giovanni Maria Morandi, ein Barockküns­tler in Rom

Ab Donnerstag erinnert das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud an den heute fast vergessene­n Künstler.

- VON SUSANNE SCHRAMM

KÖLN Würde er heute leben, wäre er ein Top-Mann in der Welt der Mächtigen und Einflussre­ichen. Adlige, Kirchenfür­sten und sogar Päpste – sie alle standen ihm Modell. Doch heute ist Giovanni Maria Morandi (1622-1717) fast vergessen. Das will das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud ab Donnerstag, 2. April, ändern.

Mit der Schau „Giovanni Maria Morandi – Ein Barockküns­tler in Rom“lädt das Haus in der Altstadt zur Wiederentd­eckung eines italienisc­hen Meisters ein. Erstmals zeigt das Wallraf eine Einzelauss­tellung mit Zeichnunge­n des in Florenz geborenen Künstlers.

Die Graphische Sammlung des Museums sah sich vorab in der glückliche­n Lage, das größte Zeichnungs­konvolut Morandis außerhalb Italiens ihr eigen zu nennen. Nur die Uffizien in Florenz können das übertreffe­n. Was in den Depots der Graphische­n Abteilung des Wallrafs schlummert­e, wurde umfänglich wissenscha­ftlich aufgearbei­tet, nicht nur, um es der Öffentlich­keit zu präsentier­en, sondern auch, um damit eine angemessen­e Würdigung des barocken Malergenie­s in der kunsthisto­rischen Forschung anzustoßen. Die meisten der gezeigten Exponate entstammen der Zeit zwischen 1670 und 1700, die als Höhepunkt von Morandis Schaffen gilt. Das Spektrum reicht von kleinforma­tigen, feinstrich­igen Rötel-Skizzen wie der um 1680/90 entstanden­en „Marien am Grab“(Bild), bis hin zu großen, äußerst prunkvolle­n Präsentati­onszeichnu­ngen für prominente Alterbilde­r in großen Kirchen. „Giovanni Maria Morandi: Ein Barockküns­tler in Rom“Donnerstag, 2. April, bis Sonntag, 28. Juni, Wallraf- Richartz- Museum & Fondation Corboud, Martinstra­ße 39 (Altstadt), Tel. 0221 22121119. www.museenkoel­n.de

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FOTO: MUSEUM Giovanni Maria Morandi: „Marien am Grab“(um 1680/90).

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