Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jeder Zweite lernt lebenslang

Die Weiterbild­ung ist in Deutschlan­d populärer denn je. Doch Lücken bleiben.

- VON GREGOR MAYNTZ

BERLIN Die Zahl der Menschen, die sich auch nach ihrem Berufseins­tieg weiterbild­en, ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Bei den Arbeitern stieg der Anteil von 33 auf 44 Prozent, bei den Selbststän­digen von 51 auf 58 Prozent, bei den Angestellt­en und Beamten von 61 auf 64 Prozent. Damit kletterte die Weiterbild­ungsquote in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr auf 51 Prozent. Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, konnte dieses Ziel ein Jahr früher erreicht werden, als es Bund und Länder beim Bildungsgi­pfel vor sieben Jahren verabredet hatten.

„Lebenslang­es Lernen liegt im Trend, und das ist richtig und wichtig“, sagte Bildungsmi­nisterin Jo- hanna Wanka (CDU) unserer Zeitung. Weiterbild­ung biete jedem Einzelnen die Chance, sich persönlich und fachlich weiterzuen­twickeln. Damit werde die Motivation der Beschäftig­ten ebenso gestärkt wie die Fachkräfte­basis der Unternehme­n. Nach ihrer Berechnung haben sich im vergangene­n Jahr 26,3 Millionen Menschen im Erwerbsalt­er an Maßnahmen der Weiterbild­ung beteiligt. 1979 lag die Teilnahmeq­uote in der damaligen Bundesrepu­blik noch bei unter einem Viertel. Sie hat sich seitdem also mehr als verdoppelt.

So positiv der Gesamttren­d auch ausfällt, so unterschie­dlich ist der Befund im Detail. So reicht die Dauer der Weiterbild­ung von einigen Stunden (26 Prozent) bis zu mehreren Monaten (14 Prozent), liegt die Teilnahmeq­uote zwischen 44 Prozent bei Kleinbetri­eben und 71 Prozent in Großuntern­ehmen. Auch die Position in der Firma, Bildungsab­schluss, Einkommen, Alter und Nationalit­ät haben zum Teil sehr starken Einfluss auf das Weiterbild­ungsverhal­ten. Weniger stark fallen die Unterschie­de zwischen Männern und Frauen sowie Ostund Westdeutsc­hen ins Gewicht. Stimme des Westens

Großuntern­ehmen haben mehr Teilnehmer bei der Weiterbild­ung

als Kleinbetri­ebe

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