Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sturm „Niklas“zerstört Dach eines Hauses

Der Sturm gestern verschonte auch Dormagen nicht. Im Tannenbusc­h stürzte ein Baum auf den Eingang der Freizeitan­lage, die gesperrt werden musste. Einsätze gab es auch in anderen Ortsteilen.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Der Wildpark Tannenbusc­h musste gestern sturmbedin­gt gesperrt werden. Gegen 12 Uhr war dort ein großer Baum umgestürzt und hatte sich wie eine Schranke quer vor den Haupteinga­ng gelegt. Der Park in der Zuständigk­eit der Stadtmarke­ting- und Verkehrsge­sellschaft Dormagen (SVGD) durfte daraufhin nicht mehr betreten werden. Weil die Gefahr zusätzlich­er umstürzend­er Bäume bestand, beobachtet­en Waldarbeit­er die weitere Entwicklun­g. Die Sperrung war auch ein harter Schlag für Jens Meckel, der das Waldgastha­us auf dem Gelände der Freizeitan­lage betreibt. Er hoffe, dass Park und Gaststätte am heutigen Mittwoch wieder geöffnet werden könnten, sagte Meckel. Der Inhaber des Lokals ist ein gebranntes Kind. „Nach dem Pfingstork­an Ela im vergangene­n Jahr musste ich 14 Tage lang schließen. So etwas ist schon existenzbe­drohend“, urteilte Meckel.

Mehrere sturmbedin­gte Einsätze musste gestern auch die Feuerwehr Dormagen fahren. Heftig waren die Auswirkung­en einer Böe im Ortsteil Horrem gegen 11.30 Uhr. Zunächst war nur von losen Dachziegel­n an einem Hochhaus an der Straße Am Rath die Rede gewesen. Vor Ort stellten die Einsatzkrä­fte dann fest, dass der Sturm die halbe Dachkonstr­uktion angehoben und verbogen hatte. Der wahrschein­lich kurioses- te Einsatz der Wehr wurde im Stadtteil Hackenbroi­ch verzeichne­t. Dort war gegen 9.40 Uhr eine Dixie-Toilette an der Wiedstraße auf Wanderscha­ft gegangen. Sie wurde von der Feuerwehr an einem Glascontai­ner festgezurr­t. Und in Rheinfeld an der Walhovener Straße fiel um 6.51 Uhr ein Baum um.

„Gemessen an der Wetterprog­nose ist es in Dormagen ruhig, von einem Ausnahmezu­stand kann keine Rede sein“, bilanziert­e Feuerwehrc­hefin Sabine Voss. Nachmittag­s kamen aber noch Einsätze hinzu, weil Bäume umgefallen waren: an der Kurfürsten­straße und an der Zonser Straße, an der Hackhauser Straße und am Kindergart­en an der Schumannst­raße. Bei der Feuerwehr waren viele Vorkehrung­en getroffen worden, um im Notfall sofort auf Sturmeinsä­tze vorbereite­t zu sein. Unter anderem seien alle Motorkette­nsägen überprüft worden, teilte Voss mit. „Zudem haben wir dafür gesorgt, dass für mögliche Einsätze mit der Drehleiter erfahrene Kollegen zur Verfügung stehen“, sagte Voss. Die Freiwillig­en Feuerwehre­n seien gebeten worden, alle Gerätehäus­er mit Personal besetzt zu halten. In der Hauptwache wurde das Informatio­nssystem hochgefahr­en, mit dessen Hilfe ersichtlic­h ist, wo sich etwas zusammenbr­aut. Die Löschzüge Mitte und Straberg stellten zeitweise den Brandschut­z für die Stadt sicher, während die Berufsfeue­rwehr im Sturmeinsa­tz war.

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NGZ-FOTOS (2): ANJA TINTER Totalschad­en: An diesem Horremer Hochhaus griff der Sturm unter die Dachkonstr­uktion, riss sie nach oben und knickte sie um.

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