Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Berittene Polizisten verlassen die Kö
Die Reiterstaffel konzentriert sich auf Demos und Fußballspiele.
Die gute Nachricht fürs Land ist mit einer schlechten für die Landeshauptstadt verbunden: Die 2006 wieder eingeführten Reiterstaffeln sind für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung von Bedeutung und haben sich bewährt – das gilt allerdings vor allem für so genannte Besondere Aufbauorganisationen, also Demonstrationen und Fußballspiele mit vielen Besuchern. Auf diese Einsätze sollen sich die berit- tenen Polizisten daher künftig voll konzentrieren. Einsätze auf der Königsallee oder in der Altstadt wird es daher laut eines Sprechers des Landesinnenministeriums „so gut wie nicht mehr“geben. Die zuständigen Beamten bewerteten diese Einsätze der Reiter im täglichen Dienst kritisch. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Theo Kurse (CDU) hervor. Das NRW-Innenministerium hatte zuvor eine Expertengruppe beauf- tragt, die Arbeit der beiden Reiterstaffeln (Rheinland und Westfalen) zu beurteilen.
Mit der Entscheidung einher geht die Zentralisierung der Reiterstaffeln bis 2021. Im Moment sind diese den Polizeipräsidien in Düsseldorf und Dortmund angegliedert, die Düsseldorfer Pferde sind in Willich stationiert. Die Sollstärke liegt bei 25 Reitern und 20 Pferden je Standort. Die beiden Staffeln werden beim Polizeipräsidium in Bochum zusammengeführt und von dort zu den Einsätzen in ganz NRW entsandt. Die Zentralisierung soll ebenso wie die Reduzierung der Aufgabengebiete dazu führen, dass die berittene Polizei bei Demonstrationen und Fußballspielen noch effektiver eingesetzt werden.
Die Reiterstaffeln waren Ende 2002 von der Regierung unter Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) aus finanziellen Gründen aufgelöst worden. Die Einsparungen lagen damals bei rund zwei Millionen Euro. Die Regierung unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) machte die Entscheidung 2006 in Teilen rückgängig. Sie führten die Staffeln in der genannten Größe wieder ein, zuvor hatte es mehr als 130 Stellen für Reiter und 121 Pferde gegeben.