Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

25 Jahre „SternTV“mit zwei Gesichtern

In der Jubiläumss­endung erinnern sich Günther Jauch und Steffen Hallaschka an Höhepunkte und feiern mit Gästen.

- VON KATHY STOLZENBAC­H

KÖLN (dpa) Günther Jauch hat „Stern TV“einmal als die „wohl letzte große Wundertüte im Fernsehen“bezeichnet. Für seinen Nachfolger Steffen Hallaschka ist das Magazin schlichtwe­g „eine Institutio­n“. Und für mehr als zwei Millionen Zuschauer ist die Sendung der Grund, am Mittwochab­end den Fernseher einzuschal­ten.

Das RTL-Magazin „Stern TV“feiert 25. Geburtstag. Die Jubiläumss­endung heute Abend präsentier­en der aktuelle Moderator Steffen Hallaschka und sein Vorgänger Günther Jauch gemeinsam – und blicken zurück auf insgesamt 1153 Sendungen.

Am 4. April 1990 war das Magazin zunächst als halbstündi­ges Format gestartet. Anschließe­nd hagelte es in den Medien Kritik: „Niemand hätte es damals für möglich gehalten, dass sich Stern TV über mehr als zwei Jahrzehnte so erfolgreic­h im sich ständig verändernd­en Fernsehmar­kt würde halten können“, sagte Günther Jauch kurz vor seinem Abschied Ende 2010.

Nach 21 Jahren löste Steffen Hallaschka am 12. Januar 2011 Günther Jauch als Moderator ab. „Der Erwartungs­druck vor meinem Start war bizarr“, erinnert sich Hallaschka, der vor „Stern TV“für öffentlich­rechtliche Sender arbeitete. Doch seine Premierens­endung glückte – „da gab es keine Anlässe für Nörgler“, sagt Hallaschka rückblicke­nd. 2012 nahm er den Deutschen Fernsehpre­is für die „Beste Informatio­nssendung“entgegen.

Da war die Affäre um den Filmemache­r Michael Born längst vergessen. Born hatte Mitte der 90er Jahre Fernsehsen­der mit gefälschte­n Beiträgen beliefert. Bei „Stern TV“platzierte er einen Film über ein angebliche­s Ku-Klux-Klan-Treffen in der Eifel, das er jedoch mit Freunden nachgestel­lt hatte. Langfristi­g ge- schadet hat der Fall dem Magazin offenbar nicht. „Der Erfolg der Sendung besteht darin, dass wir Geschichte­n sehr nachvollzi­ehbar und glaubwürdi­g erzählen. Und dass wir den Menschen bei uns im Studio sehr nahe kommen“, sagt Hallaschka. Zur Glaubwürdi­gkeit trage bei, dass „Stern TV“live gesendet wird. „Man hat keine zweite Chance und muss deshalb sehr gut vorbereite­t sein. Live entstehen besonders ech- te und überrasche­nde Momente.“Aber auch peinliche: Einmal sei ihm am Anfang der Sendung beim Hinsetzen die Hose gerissen, erzählt der 43-Jährige. „Ich bin da selbstiron­isch und offen mit umgegangen. So wurde es zum Unterhaltu­ngshighlig­ht der Sendung.“

Für Hallaschka liegt der Reiz vor allem in der Vielseitig­keit der Sendung: „Das Ernste und Tragische steht neben dem Unterhalts­amen und Komischem.“Studiogäst­e erzählen von schweren Schicksale­n: Prominente­stes Beispiel ist Gaby Köster, die nach ihrem Schlaganfa­ll ihren ersten Fernsehauf­tritt bei „Stern TV“hatte. Das war auch für Steffen Hallaschka „ein sehr bewegender Moment“. Und dann wieder schlüpft der Moderator in einen albernen Ganzkörper-Skateanzug oder tritt beim Mofa-Rennen an. Auch das gehört zu „Stern TV“.

Zu den bisher über 9000 Studiogäst­en zählen Prominente wie Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU), der frühere russische Präsident Michael Gorbatscho­w und Michael Schumacher. Für Hallaschka sind es aber vor allem die Menschen, „die gestern noch niemand kannte, die die Zuschauer und mich am meisten beeindruck­en und begeistern.“

„Stern TV“, RTL, 22.15 Uhr

 ?? FOTO: RTL ?? Live im „Stern TV“-Studio präsentier­en Steffen Hallaschka (r.) und Günther Jauch ihre verrücktes­ten Studioakti­onen und feiern mit den Gästen, die ihnen und den Fernsehzus­chauern über 25 Jahre hinweg ans Herz gewachsen sind.
FOTO: RTL Live im „Stern TV“-Studio präsentier­en Steffen Hallaschka (r.) und Günther Jauch ihre verrücktes­ten Studioakti­onen und feiern mit den Gästen, die ihnen und den Fernsehzus­chauern über 25 Jahre hinweg ans Herz gewachsen sind.

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